Altena. .

19 Frauen haben in Altena einen ungewöhnlichen Job: Als Tagesmütter sind sie sozusagen Mutter von Beruf. Aktuell betreuen sie 34 Kinder – vom Baby- bis zum Grundschulalter. Neue Tagesmütter werden stets gesucht.

Kinder und Beruf
unter einen Hut

„Die Kinder kommen an einem oder mehreren Tagen pro Woche zur Tagesmutter“, erklärt Karin Mielimonka vom Jugendamt das Prinzip. Hintergrund: Viele Eltern schaffen es nur so, Kinder und Beruf oder Ausbildung unter einen Hut zu bringen. Immer mehr Eltern, so Mielimonka, nutzten die Tagespflege als Lösung, um ihrem Kind bereits früh Kontakte zu anderen Kindern zu ermöglichen und im Job weiterzumachen.

Wer sich entschließt, Tagesmutter oder Tagesvater zu werden, um zu Hause eine ‚Mini-Kita’ aufzumachen, liegt im Trend: Denn die Nachfrage nach diesen Zweitfamilien steigt. Früher hätten Großeltern oder Nachbarn die Kinder betreut, so Jugendamts-Mitarbeiterin Mielimonka. Heute dagegen seien es „Berufsmütter“. Die Tagespflege habe sich längst zu einer wichtigen Säule der Kinderbetreuung in Altena entwickelt.

Das „Tagespflege-Management“ liegt beim Jugendamt in Altena. Hier laufen die Fäden zusammen: Die Lizenz für die „Home-Kita“ gibt es vom Jugendamt. „Wir achten darauf, dass die Kinder Platz zum Spielen und Schlafen haben und gut betreut werden“, betont Karin Mielimonka. Vom Bad bis zur Küche – die Räume müssen kindgerecht sein. Und die Hygiene muss natürlich auch stimmen.

Das Jugendamt berät Tagesmütter und bereitet sie in Kooperation mit der VHS Lennetal auf ihre Aufgabe vor. Erst danach gibt es nach Erwerb des Tagesmutter /Tagesvater-passes das „Mini-Kita-Siegel“ – die offizielle „Erlaubnis zur Kindertagespflege“.

Gutes Gespür
ist das A und O

Ein gutes Gespür für Kinder und Erfahrung im Umgang mit ihnen seien das A und O in der Tagespflege, so Karin Mielimonka. Der individuelle Blick für jedes Kind sei gefragt. „Die Betreuung wird natürlich bezahlt“: Im Schnitt erhalten Tagesmütter 4 Euro pro Kind und Stunde, so das Jugendamt. Die Betreuung mehrerer Kinder sei möglich – in Nordrhein-Westfalen bis zu 5 Kindern gleichzeitig.