Bergkamen. .

Mit rauchender Salzsäure hatten es die Löschgruppe Oberaden und die Löschgruppe Mitte bei einer Gefahrgutübung am Freitagabend auf dem Wertstoffhof Bergkamen zu tun. Hierfür stellte die Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft des Kreises Unna (GWA) das Gelände zur Verfügung.

Hauptbrandmeister Manfred Hövels und Unterbrandmeister Mirko Blasche dachten sich eigens dazu folgendes Szenario aus: Beim Sortieren in einem Schadstoffannahmecontainer, in dem Sonderabfälle aus Haushaltungen wie Säuren, Laugen oder Pflanzenschutzmittel gelagert werden, öffnet ein Bediensteter einen Behälter mit rauchender Salzsäure und wird daraufhin ohnmächtig.

Platz für
Dekontaminierung

Um ein effektives Vorgehen der Einsatzkräfte zu garantieren, muss immer zuerst die Einsatzlage erkundet werden, erklärt Martin Schmidt, Pressewart der Löschgruppe Oberaden. Die Warntafeln, die außerhalb des Containers angebracht sind, gaben erste Hinweise auf die gefährlichen Stoffe, die hier gelagert werden. Deshalb musste der erste Trupp unter schwerem Atemschutz den „Verletzten“ aus dem Gefahrenbereich holen, um ihm dem Rettungsdienst zu übergeben. Die folgenden Trupps mussten in Chemiekalienschutzanzügen (CSA) anrücken, da die Ursache immer noch unklar war. Vier Feuerwehrmänner in CSA Anzügen mussten den vorgefundenen Behälter mit der Salzsäure abdichten und sicherstellen.

In der Zwischenzeit hatte die Löschgruppe Mitte schon ihren Dekontaminierungsplatz aufgebaut, um die Kameraden mit ihren Schutzanzügen von eventuell vorhandenen Schadstoffen zu befreien. Aus beiden Löschgruppen kamen insgesamt 32 Feuerwehrmänner zum Einsatz. Gerade bei solchen Gefahrenlagen werden viele Männer gebraucht, weil neben den direkt vor Ort eingesetzten Angriffstrupps noch großräumig abgesperrt und die Wasserversorgung und der Dekonplatz aufgebaut werden müssen, so Pressewart Martin Schmidt.