Bergkamen. .

„Ich würde gerne regelmäßig eine Tageszeitung lesen und mich über die neusten Ereignisse informieren. Da ich aber jeden Groschen zweimal umdrehen muss, geht das nicht“, sagt eine Teilnehmerin der Maßnahme „JobCoaching“. Sie ist langzeitarbeitslos und erhält Arbeitslosengeld II. So wie für viele andere Arbeitslose ist ein Zeitungsabo in ihrem monatlichen Budget einfach nicht drin.

Jetzt aber hat das Jobcenter des Kreises Unna gemeinsam mit der Diakonie ein bundesweit einzigartiges Projekt ins Leben gerufen, an dem sich auch die WAZ-Mediengruppe beteiligt. „JobZeit“ ist der Name des Modellprojekts, das Arbeitslosengeld II-Empfänger durch die Lektüre der Tageszeitung zurück in die Arbeitswelt verhelfen soll.

Projektleiter Erich Lohma: „Morgens dürfen die Teilnehmer 15 bis 20 Minuten die Zeitung lesen. Anschließend besprechen wir Stellenangebote und verschiedene Artikel und auch die Zeitung selbst, beispielsweise den Aufbau der Artikel. Dadurch können die Teilnehmer auch an ihrer Kommunikation arbeiten, was für spätere Bewerbungsgespräche sehr wichtig ist“

Erich Lohma ist Leiter des Projekts „JobCoaching“ der Arbeit und Lernen gGmbH der Diakonie. Täglich erhält er für seine Teilnehmer die aktuelle Ausgabe der Westfälischen Rundschau. „Wichtig ist natürlich besonders der Stellenmarkt. Die Teilnehmer bekommen dadurch die Möglichkeit, sich bei den unterschiedlichen Stellen zu bewerben. Aber nicht nur das spielt für die Teilnehmer eine Rolle: „Ich freue mich jeden Morgen darauf, einfach nur die Zeitung lesen zu können“, sagt eine Teilnehmerin. – Und damit spricht sie gleich einen weiteren Ansatz des Projekts an. Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Wer nicht weiß, was in seiner Stadt gerade vor geht, der kann nicht mitreden. Das führt häufig zu Isolation. Dieser Punkt ist dem Schirmherr des Projekts „JobZeit“, Landrat Michael Makiolla, sehr wichtig: „Durch die Zeitung erfahren die Teilnehmer aus erster Quelle was in ihrer Stadt los ist. Sie können mitreden und sich besser integrieren.“

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Von DerWesten

Insgesamt bietet das Projekt 1000 Arbeitslosengeld II- Empfängern die Möglichkeit durch Zeitungslesen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt und durch die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben auch das eigene Selbstbewusstsein zu verbessern.

Zum Ende des Modellprojekts werden Jobcenter, Medienpartner und Bildungsträger gemeinsam ermitteln, wie hoch der Erfolg dieses Projekts ist.