Bönen. .

Wo noch vor wenigen Monaten das Grün der Natur die Oberhand hatte, wo weithin sichtbar gerade zu dieser Jahreszeit Sonnenblumen die Landschaft beherrschten, da prägen jetzt Maschinen, schwere Bagger und noch größere Transporter sowie das Grau des dort sichtbar verstreuten Kalks das Bild des Gebietes zwischen der Bahnlinie, dem Schwarzen Weg sowie der Specken- und Kamener Straße. Die Landschaft hat sich durch den Bau des Rückhaltebeckens an dieser Stelle nachhaltig verändert. Der Prozess geht noch geraume Zeit weiter.

Reinigungsfahrzeuge ständig unterwegs

Was heute an dieser Stelle in Bönen noch aktuell ist, wird bereits morgen der Vergangenheit sein. Das geht natürlich nicht lautlos von Statten und ohne Schmutz schon gar nicht. Erst recht nicht, wenn es wieder einmal geregnet hat. Ständig sind Reinigungsfahrzeuge unterwegs, speziell auf der Speckenstrasse, um den Weg vom Schmutz zu befreien und für den Normalverkehr befahrbar zu halten. Dieser Teilabschnitt ist besonders in Mitleidenschaft gezogen, weil die Stelle von allen Fahrzeugen benutzt wird, die die Baustelle anfahren und später wieder voll beladen verlassen.

Um den Hochwasserschutz auch nach der naturnahen Umgestaltung der Seseke sicherzustellen und möglichst noch zu verbessern, legt der Lippeverband aktuell ein zweiteiliges Wasser-Rückhaltebecken mit einem Gesamtvolumen von ca. 340 000 Kubikmetern am Zusammenfluss der Seseke mit der „kleinen Seseke“ in Bönen an.

Dabei wandelt sich die Seseke-Region zu einem Natur- und Erlebnisraum. Ein unterirdisches Kanalsystem ersetzt die offenen Abwasserläufe. Über ein ausgedehntes Rad- und Wander-Wegenetz können später Erholungssuchende die Wasserläufe erkunden.

Die verschmutzte Wegstrecke findet Sybille Stoeckmann, die an der Speckenstrasse gegenüber der Ein- und Abfahrt zur Baustelle den Jugend- und Kinderbauernhof „Speckenhof“ betreibt, „erträglich“. Was viel schlimmer sei, das wäre der Staub, der ihr bei ungünstigen Windverhältnissen auf ihr Gehöft gewirbelt würde. „Es staubt manchmal bedenklich“, sagt sie. Sie bedauere manchmal dann ihre Pferde und die anderen Tiere. Aber auch die Arbeiter auf der Baustelle, die in solchen Stunden den „vollen Segen der Natur“ abbekommen würden. Sybille Stoeckmann: „Irgendwie bewundere ich die, sie sind trotz der hohen Belastung immer freundlich und achten darauf, dass unsere Pferde immer Vorrang vor den Arbeiten und den Fahrzeugen bekommen.“