Herscheid. .
Jetzt muss nur noch irgendwann der Sommer kommen. Bei 13 Grad Außentemperatur zogen nur vereinzelt ein paar ganz hartgesottene Schwimmer ihre Bahnen, als die SPD-Fraktion sich zur Ortsbesichtigung im Freibad traf.
Bürgermeister Uwe Schmalenbach und Fachbereichsleiter Lothar Weber informierten über bereits erfolgte und anstehende Sanierungsmaßnahmen der Anlage.
Angesichts des anhaltend schlechten Wetters sind die Besucherzahlen im Keller: „Die bisherige Saisonbilanz liegt bei etwa 20 000 Besucher n,“ berichtet Christa Vidal von der Gemeindeverwaltung. Im vergangenen Jahr seien rund 50 000 Besucher gezählt worden. An eine vorübergehende Schließung des Freibads werde derzeit bei der Gemeindeverwaltung aber nicht gedacht, so Stefanie Sand. Es gebe zwischendurch immer wieder sonnige Abschnitte. Dann seien auch Besucher im Freibad, besonders Kinder. „Denen wollen wir die Sommerferien mit der Schließung des Freibads nicht vermiesen,“ betinte Sand.
Bei der Ortsbesichtigung richtete sich der Blick zunächst auf das marode Nichtschwimmerbecken, dessen Sanierung im Herbst 2013 beginnen soll. 40 Jahre sei das Glasfaserbecken alt und entspreche längst nicht mehr dem üblichen Standard, so Lothar Weber.
Wasserverluste bis
zu acht Prozent
Signifikant seien die Wasserverluste von bis zu acht Prozent bei einem Wasserinhalt von 2200 Kubikmetern, erläuterte Schwimmmeister Wolfgang Heß. Kompensiert würden diese Verluste mit Wasser aus dem Bruchbach, das aber auf 23 Grad aufgeheizt werden müsse. Ersetzt werden soll das alte Becken durch ein Edelstahlbecken. Die Investitionskosten für diese Sanierungsmaßnahme liegen bei ca. 820 000 Euro.
Sehr gut angenommen werde das im vergangenen Jahr installierte Kinderplanschbecken aus Edelstahl, für das die Gemeinde 170 000 Euro investiert habe.
Ein Blick auf die schön gelegene und weitläufige Anlage mit Beachvolleyballfeld und großer Liegewiese machte auch den SPD-Mitgliedern deutlich, dass es sich durchaus lohne, das Freibad auch weiterhin zu hegen und zu pflegen. „Vergleichbares gebe es in den umliegenden Kommunen nicht,“ so die einhellige Meinung. Das würde auch die Zahl auswärtiger Besucher wie aus Plettenberg oder Lüdenscheid zeigen. Auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, die Eintrittspreise wurden in dieser Saison nicht erhöht.
Videoanlage
Den Überblick über die komplette Freibadanlage haben die Schwimmmeister übrigens seit dieser Saison über eine Videoanlage.
Die erhöhe den Sicherheitsstandard, gerade wenn sich bei schönem Wetter Hunderte von Besuchern im Freibad aufhalten.
Und auch ungebetene Gäste, die nachts über den Zaun klettern oder die Eingangstür aufbrechen, seien auf dem Bildschirm erkennbar, so Heß.
Kleinere Verschönerungsmaßnahmen seien in dieser Saison erfolgt. So seien zehn große Sonnenschirme sowie 20 neue Liegen angeschafft worden, so Weber.
Spielfläche umgestaltet
Umgestaltet wurde die Spielfläche. Dort haben Bauhofmitarbeiter Sand aufgeschüttet und das Umfeld neu bepflanzt. Auf dieser Sandfläche sowie rund um das Kinderplanschbecken sind Strandkörbe aufgestellt. Also Strandfeeling im Freibad.
Bei der Saisoneröffnung sei es sinnvoll, das Freibad nicht zu früh zu öffnen. Der 1. Mai sei eher ungünstig, weil es zu dieser Jahreszeit häufig noch sehr kalte Nächte gebe. Das Wasser müsse dann immer wieder neu aufgeheizt werden, so Wolfgang Heß. Das verursache zum Teil erhebliche Heizkosten (Gas) von 500 bis 800 Euro pro Tag.
Der Gesamtzuschussbedarf der Gemeinde für das Freibad liege pro Jahr bei etwa 220 000 Euro.