Dorsten. .
Der Media Markt an der Bovenhorst soll nun im Frühjahr 2012 eröffnen, sagte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage der WAZ. Mit dem Bau des Elektronik-Fachmarktes – besser: zunächst mit der nötigen Erschließung des 4500 Quadratmeter großen Grundstücks – solle in Kürze begonnen werden.
Klar ist mittlerweile auch, dass es gegen die Ende Juni erteilte Baugenehmigung für die Markt-Ansiedlung keine Klagen von Anwohnern geben wird. Die Frist von vier Wochen, in der das möglich gewesen wäre, ist ungenutzt verstrichen. Es gab zwar zunächst einen Anwohner, der zur Klage bereit gewesen wäre, aber am Ende „hat sich keiner gefunden, der’s macht“, sagte ein Anlieger der WAZ.
Insbesondere die Anwohner der Bovenhorst und der Straße am Wasserturm hatten im Planungsverfahren immer wieder die Sorge geäußert, unter Anliefer- und Kundenverkehr (täglich 1000 Fahrzeuge) leiden zu müssen. Denn der Fachmarkt soll nicht nur über den Busbahnhof, sondern auch über das nahe Wohngebiet erschlossen werden.
Bleibt es beim Eröffnungstermin Frühjahr 2012, würde eine sechs Jahre dauernde Planung vollendet. Nach einem Jahr Standortsuche hatte sich der Media-Saturn-Konzern im August 2006 auf die Freifläche zwischen Busbahnhof und Treffpunkt Altstadt festgelegt. Damals hieß es, der gut 3000 Quadratmeter große Markt solle schon 2007 eröffnen. Doch vor allem die Erschließungs-Fragen und die Einbindung des Projekts in ein gesamtstädtisches Handelskonzept verzögerten den Bau.
Begleitet wurde die Planung von einer anhaltenden Debatte, ob der Standort geeignet ist. Die IHK hielt die Bovenhorst für den falschen Platz und warnte auch davor, Media Markt über den Busbahnhof anzubinden; die Zufahrtskreuzung werde dann „der größte Parkplatz im Vest Recklinghausen“. Auch Handelsgutachter Michael Karutz plädierte dafür, Media Markt näher an der Altstadt anzusiedeln. Von der Bovenhorst aus würden nur 15 % der Media Markt-Kunden noch in die Altstadt gehen. In ein neues Lippetor zu ziehen – die einzig mögliche Alternative – hatte Projektentwickler Klaus-Josef Weber jedoch stets kategorisch ausgeschlossen.
Der Markt soll 3000 Meter Verkaufsfläche haben und will mit 200- bis 250 000 Kunden pro Jahr 13 Mio Euro Umsatz machen. Laut Karutz-Gutachten von 2008 gehen Dorsten mangels Angebot im Bereich Elektronik jährlich 11 Mio Euro Kaufkraft verloren.