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Geld stinkt nicht, kann aber bekanntlich einige Probleme bereiten. Vor allem, wenn man glaubt, Falschgeld in der Hand zu halten.

Schnell ist es passiert, besonders dort, wo Tag täglich viel Bargeld im Umlauf ist, wie beispielsweise im Einzelhandel. Der Laden ist voll und dann bleibt keine Zeit die Echtheit des Geldes zu testen. Und schon hat sich ein falscher Fuffziger in die Kasse geschlichen. Ärgerlich, denn wer den Schein hat, darf ihn nicht weitergeben. Der finanzielle Schaden bleibt am Besitzer.

Um diesem Fall vorzubeugen und zu klären, wie man sich verhält, wenn man glaubt, dass ein Kunde mit Falschgeld zahlen will, lud die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) die ortsansässigen Einzelhändler ein. Eine kostenlosen Falschgeldschulung sollte mehr Durchblick bringen.

„Die Fälschungen werden immer besser und es lohnt sich einmal genauer hinzusehen“, betonten die Referenten der Deutschen Bundesbank, Arndt Holtsträter und Michael Becker. 18 852 „Blüten“ wurden in Deutschland im ersten Quartal dieses Jahres aus dem Verkehr gezogen. Davon machen die „falschen Fuffziger“ einen Anteil von 45 Prozent aus, berichteten sie. Also sei gerade bei diesen Scheinen besondere Vorsicht geboten.

Die Referenten erklärten den rund zehn Teilnehmern des Kurses die vielen Sicherheitsmerkmale der Banknoten: „Es bedarf nicht vieler Handgriffen, deren Vorhandensein zu testen.

So ergab sich für die Teilnehmer die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und die von den Referenten mitgebrachten „Blüten“ mit echten Scheinen zu vergleichen. Unter der UV-Lampe und der Lupe wurden die Mängel dann deutlich.

Aber auch ohne diese Hilfsmittel kann ein Schein ganz leicht als „falschverdächtig“ erkannt werden. „Ein gutes Indiz ist zuerst einmal die Haptik der Scheine, die Anmutung“, berichtete Becker. Denn: „echte Banknoten werden aus unbehandelter Baumwolle hergestellt und fühlen sich fest und griffig an. Ist ein Schein glatt, sollte man stutzig werden“. Zudem gibt es einige Stellen auf der Vorderseite des Scheins, welche ein erhabenes, also hervorgehobenes Druckbild aufweisen. So zum Beispiel die sogenannte „Harfe“, der Streifen links neben dem Geldwert. „Fährt man mit dem Daumennagel darüber, so spürt man die Erhebungen ganz deutlich“, so Holtsträter.

Neben Wasserzeichen und Sicherheitsfaden, ist es auch sinnvoll das Durchsichtsregister oben links zu betrachten, wenn der Schein gegen das Licht gehalten wird.

„Der Geldwert sollte klar und deutlich zu erkennen sein und keine Lücken oder Absätze aufweisen“, erklärten die Referenten. Denn bei der Herstellung von Banknoten werde die Vorder- und Rückseite gleichzeitig bedruckt, bei Fälschungen sei dies oft nicht der Fall und die bruchstückhaft abgebildeten Ziffern auf beiden Seiten fielen nicht genau übereinander.

Michael Becker gab zum Abschluss noch den Tipp, verdächtige Geldscheine unauffällig zu überprüfen. Bei großen Scheinen genüge es auch, ihn ein wenig zu kippen und auf die optisch variable Farbe zu achten, welche sich je nach Kippwinkel von Purpurrot nach Braun ändert.

Sollte sich ein Verdacht bestätigen, riet Holtsträter, sich eine zweite Meinung einzuholen, auf jeden Fall mehrere Sicherheitsmerkmale zu testen und freundlich zu bleiben. Annehmen sollte man den Schein aber auf keinen Fall. Wichtig wäre es, die Polizei zu informieren und die mutmaßliche „Blüte“ auszuhändigen.