Dahle. .
Der Dahler Dorfladen nimmt Gestalt an. Zwei gläserne Kühltheken, in denen Fleisch, Wurst und Käse den Kunden künftig appetitlich präsentiert werden sollen, stehen nun im Ladenlokal in der Ortsmitte.
Dafür galt es allerdings, ein Hindernis aus dem Weg zu räumen: Da die 2,50 Meter langen Neuanschaffungen nicht durch die Tür passten, musste eine große Scheibe zwischenzeitlich herausgenommen werden, damit die Theke an ihren Standort geschleppt werden konnten.
Anstreicher und
Elektriker im Einsatz
1500 Euro pro Stück investierte die Genossenschaft für die Kühltheken, die aus der Konkursmasse eines Dortmunder Unternehmens stammen. Mehrere Dahler machten sich am vergangenen Mittwoch auf den Weg, um die 150 Kilo schweren Exemplare per Lkw abzuholen. Zurück in Dahle, stand zunächst die Frage im Raum, wie man die Theken am besten ins Geschäft transportieren könne. Metzger Horst Höfer sah der Sache gelassen entgegen: „Ach, so Dinger haben wir uns früher an die Uhrkette gehängt.“
Und diese optimistische Einstellung wirkte sich offenbar positiv auf seine Mitstreiter aus: Mit vereinten Kräften trugen vier starke Dahler die Neuerwerbungen binnen weniger Minuten an ihren Standort. Anschließend konnte die Schaufensterscheibe wieder eingesetzt werden.
Überhaupt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. In den kommenden Tagen sollen Anstreicher und Elektriker das Geschäft auf Vordermann bringen, zudem wird eine neue Beleuchtung installiert. „Wir hoffen, Ende September öffnen zu können“, gibt Ortsvorsteher Helmar Roder das Ziel aus. Dann soll der Werdohler Metzger André Schwendke als Geschäftsführer die Kundschaft bedienen.
Lieferservice geplant
Gemeinsam unternehmerisch tätig
Bei einer Genossenschaft handelt es sich um Personen, die gemeinsam unternehmerisch tätig sind.
Bereits im Mittelalter gründeten sich ähnliche Zusammenschlüsse, zum Beispiel zum Erhalt von Deichen.
Als Begründer der modernen Genossenschaft gilt Robert Owen. Er startete 1799 in seiner Baumwollspinnerei ein Experiment für menschenwürdigere Arbeitsbedingungen.
In erster Linie frische Waren wie Fleisch, Wurst, Käse, Obst und Gemüse gehören zum Angebot des Dorfladens, der auch einen Lieferservice anbieten wird. Daneben, so Roder, gebe es auch Getränke und regionale Produkte wie selbst gemachte Marmelade oder Honig: „Schließlich haben wir hier drei Imker vor Ort.“ Auf jeden Fall wolle man nichts anbieten, was bereits zum Sortiment der anderen Dahler Geschäfte gehöre.
Und Roder ist guter Dinge, dass sich das Genossenschafts- zum Erfolgsmodell entwickelt. „Da viele Menschen aus dem Dorf mithelfen und wir eine nicht zu hohe Miete zahlen, ist das Risiko überschaubar.“ Mittlerweile seien stattliche 330 Genossenschaftsanteile à 100 Euro ausgegeben worden, unter anderem beteilige sich die Volksbank mit einem größeren Anteil sowie Know-How. Diese 33 000 Euro könnten nun investiert werden – unter anderem in die Erstbestückung mit Waren. Doch es ist besonders ein Aspekt, der Helmar Roder so optimistisch stimmt: „Der Gemeinschaftssinn ist unheimlich positiv.“