Nachrodt-Wiblingwerde. .

Helmut Kruse nimmt’s ein Stück weit mit Humor: „Von der Lautstärke her ist es bei uns derzeit so wie auf der Fifth Avenue in New York“, sagt der Tischlermeister aus der Ehrenmalstraße.

Über die Wohnstraße wird derzeit ein Großteil des Verkehrs umgeleitet, weil die B 236 wegen der Fahrbahn-Sanierung vorübergehend voll gesperrt worden ist.

Doch die Sache hat für Kruse auch eine ärgerliche Seite: Denn besonders am frühen Morgen und am Nachmittag fahren offenbar besonders viele Autos durch das vorübergehende Nadelöhr Ehrenmalstraße – darunter auch Lastwagen, für die die Durchfahrt eigentlich verboten ist. „Dann ist hier Rush Hour“, so der Tischlermeister, der einige besonders aufschlussreiche Situationen mit seiner Digitalkamera festgehalten hat.

„Ich vermisse die
Präsenz der Polizei“

Nach Kruses Beobachtung sind es vor allem ausländische Brummifahrer, die z.B. von der A 46 in Oestrich abfahren und das Umleitungsschild im Vorbeifahren übersehen oder nicht verstehen. „Es sind Holländer, Rumänen und Polen, die versuchen, durch die Ehrenmalstraße zu kommen“, hat er mit Blick auf deren Autokennzeichen festgestellt. Und: „Sogar Gigaliner fahren bei uns durch die Straße. Die Verkehrsinsel an der Kreuzung Wiblingwerder Straße/Dorfstraße wurde schon sehr in Mitleidenschaft gezogen.“ Schäden an der Straße, Gehwegen und der Verkehrsinsel, klagt er, müssten hinterher auf Kosten des Steuerzahlers beseitigt werden.

„Ich vermisse die Präsenz der Polizei vor der Umleitung – zumindest zu Stoßzeiten“, kritisiert Helmut Kruse. Mit Hilfe der Polizei , so seine Einschätzung, würde sich manch knifflige Situation in der Umleitung vermeiden lassen. Obendrein hat der Tischlermeister den Eindruck, dass viele Autofahrer, die während der Baustellen-Zeit die Ehrenmalstraße nutzen, die dortigen Verkehrsregeln missachten – nämlich Tempo 30 und „Rechts vor links“.

Zwei Wochen lang, so die Ankündigung von Straßen NRW, wird die B 236 wegen der Fahrbahn-Sanierung gesperrt sein. „Wir haben haben mehr als die Hälfte fertig“, meinte gestern Gürsel Sivel, Projektleiter bei Straßen NRW, zum Zwischenstand. Er geht davon aus, dass der Zeitplan eingehalten wird – „wenn es keinen Wintereinbruch gibt“, meint er schmunzelnd. Was heißt: Die Besucher des Altenaer Mittelaltermarktes, der am 5. August beginnt, werden für ihre Anfahrt freie Fahrt auf der B 236 haben.

Helmut Kruse dagegen hat leise Zweifel daran, ob die Fahrbahn-Sanierung wie geplant zum Ende der kommenden Woche abgeschlossen sein wird. „Um 17 Uhr ist täglich auf der Baustelle Feierabend“, sagt er, „dabei hieß es zunächst, die Leute würden bis abends um 22 Uhr arbeiten.“