Halver. .

„Falschgeld? Hab ich noch nie gesehen.“ – Die meisten reagieren so. Nicht zuletzt, weil sie sich ums Zahlungsmittel nicht kümmern.

Es wird angenommen und wieder ausgegeben. Das heißt aber nicht, dass man nicht schon einmal einen falschen Schein in der Hand gehabt haben könnte. Deshalb bietet die SIHK jetzt für ihre Mitgliedsunternehmen ein Seminar zum Thema Falschgeld-Erkennung an.

Eigene Erfahrung

Zeitschriftenhändler René Henkel gehört zu denen, die schon Erfahrungen mit Blüten gemacht haben. Er erzählt: „Vier- oder fünfmal habe ich eine Blüte in der Kasse gehabt.“ Aber nicht er selbst, sondern die Bank hatte es festgestellt und ihn darauf aufmerksam gemacht. Das ist immer wieder ärgerlich, auch wenn es Privatpersonen passieren sollte, denn falsche Scheine werden ersatzlos eingezogen.

Einmal bekam Henkel sogar einen ganz besonderen Schein in die Hände, der war nicht wirklich falsch, aber als Zahlungsmittel dennoch nicht geeignet: „Es war ein Fehldruck, bei dem ungefähr in der Mitte bei der durchscheinenden Ansicht keine 50, sondern eine 500 zu lesen war“, erinnert er sich. Auch dieser Schein war der Bank aufgefallen, wurde nach Lüdenscheid und dann zur Zentralbank geschickt. Erst die Fachleute dort haben den 50er als Fehldruck erkannt. „Der kam wohl von einer Druckerei aus Spanien, wo ja auch Euros hergestellt werden“, so Henkel.

Raffinierte Fälscher

Generell verlässt sich der Halveraner Händler auf die Ehrlichkeit seiner Kunden: „Einen Lackstift oder ein Leuchtgerät zur Überprüfung habe ich nicht.“ Zum einen glaubt er, dass mutmaßliche Fälscher immer raffinierter werden und diese Techniker sicher bereits austricksen könnten, zum anderen will er auch die Kunden nicht brüskieren, indem er bei jedem größeren Schein offen eine Blüte vermutet. „Wie sieht das denn aus, wenn ich vor Augen der Kunden erst jeden Schein gegens Licht halte?“

Dennoch: Falschgeld kommt immer wieder vor, trotz der rund 50 Sicherheitsmerkmale auf jedem Schein. Allein im Jahr 2010 wurden bei der Deutschen Bundesbank rund 60 000 falsche Euro-Noten registriert. Deshalb wurde jetzt die SIHK aktiv und bietet gemeinsam mit der Deutschen Bundesbank ihren Mitgliedsunternehmen kostenlose Schulungen zur Falschgeldprävention an. Halveraner Unternehmen können sich am morgigen Donnerstag, 28. Juli, ab 14.30 Uhr im Ratssaal an der Thomasstraße 18 schulen lassen. „Fühlen, sehen, kippen“, so lautet dabei die goldene Regel zur Erkennung von Falschgeldnoten und ist Gegenstand dieser Schulung. Dieses Angebot richtet sich speziell an Personal von Unternehmen mit größerem Bargeldumlauf wie zum Beispiel Einzelhandel, Dienstleister, Tankstellen etc und dauert rund eine Stunde.