Dorsten. .

Im Atlantis-Familienbad in Dorsten ist vor Jahren ein erotischer Film gedreht worden, der seit Jahren nachts im Programm eines Sportsenders läuft: Zwei nackte Frauen spielen im Wasser mit einem Ball. Das schlüpfrige Sexfilmchen aus dem Bad schlägt hohe Wellen.

Die Stadt untersucht derzeit, wie es möglich war, dass im Atlantisbad ein erotischer Film gedreht werden konnte, der nachts gelegentlich und bereits seit Jahren wiederholt in einem Sportsender zu sehen ist.

Atlantis-Chef Reinhard Plettenberg bestätigt gegenüber der WAZ, dass es diesen Film („ich habe ihn selbst noch nie gesehen“) unstrittig gibt. Er sei bereits vor Jahren darauf angesprochen worden, dass im Fernsehen zu sehen sei, wie zwei nackte Frauen im Wasser Ball spielen; das Boot im Bad diene dabei als Kulisse. Plettenberg versichert, dass es „eine Drehgenehmigung für diesen Film nie gegeben hat“ und dass solche Videos in einem Familienbad auch nicht gedreht werden dürften.

Missbrauch der Drehgenehmigung?

Gegeben hat es dagegen eine Erlaubnis für ein Musikvideo. Die Stadt prüft derzeit, ob der Produzent diese Genehmigung möglicherweise missbraucht hat, um den Erotik-Film zu drehen, sagte Bürgermeister Lambert Lütkenhorst gestern. Atlantis-Geschäftsführer Plettenberg will zugleich nicht ausschließen, dass sich ein Filmer unberechtigt Zugang zum Bad verschafft hat. Diese Frage sei nun Anlass, über die Sicherheit im Atlantis neu nachzudenken.

Dass der schlüpfrige Film aus dem Bad indes so hohe Wellen schlägt, kann Plettenberg nicht nachvollziehen. „Man verschafft dem Sender doch nur mehr Aufmerksamkeit, als er verdient.“