Unna. .

Sie sind an Parkinson oder Krebs erkrankt, müssen zur Dialyse oder haben bei einem Motorradunfall ein Bein verloren. Die Schicksale sind vielfältig, das Ziel ist das Gleiche: trotz schwerer Krankheit oder Behinderung Sport treiben und zusammen Spaß haben. Dass dies gelingt, dafür sorgt seit 25 Jahren der Unnaer Verein „Auf geht’s“.

Jürgen Hentzelt, Susanne Kumbier, der damalige Sportausschussvorsitzende Otto Mehrke zählten zum Kreis derer, die den Verein am 5. Juni 1986 aus der Taufe hoben, wie sich Rolf Scholz an die Anfangszeiten erinnert.

Dr. Elmar Bonmann übernahm den Vorsitz

Als erster Vorsitzender setzte sich damals der Orthopäde Dr. Elmar Bonmann für diese ganz neue Art eines Sportvereins ein. Denn bei „Auf geht’s“ trainieren Menschen mit und ohne Handicap ihren Lieblingssport. Rund 500 aktive und passive Mitglieder zählt der Verein aktuell, es gibt Wasser-, Rücken- und Osteoporosegymnastik, Diabetiker-, Herz-, Gefäß- und Rollstuhlsport, Sport für geistig Behinderte und für Dialyse- und Krebspatienten.

25 Jahre Fußballmannschaft
25 Jahre Fußballmannschaft "Auf geht´s": Training in den Hellweghallen in Unna-Königsborn Foto: Henryk Brock © Henryk Brock

Einen besonderen Stellenwert haben die Fußballer. „Es ist ganz selten, dass Fußball als Vereinssport für Behinderte angeboten wird“, weiß Fußballtrainer Claus Winterkamp. Auch er ist ein Gründungsmitglied und trainiert seit Jahren mit seinem Übungsleiterkollegen Marty Manderfeld die Fußballmannschaft. Das Team, dessen Mitglieder nicht nur aus Unna, sondern auch aus Schwerte, Iserlohn und Soest kommen, spielt in der ersten Liga des Behindertensportverbandes, nimmt erfolgreich an Turnieren teil.

Elmar Bonmann formulierte das Ziel von „Auf geht’s“ einmal so: „Wir sind eine Gemeinschaft, in der jeder für jeden und jeder mit jedem leben muss und kann. Wir müssen es lernen, uns gegenseitig zu verstehen, zu helfen, wenn nötig. Ein Weg, dies Ziel zu erreichen, ist gemeinsamer Sport.“