Nachrodt-Wiblingwerde. .
Ein 48-jähriger Nachrodt-Wiblingwerder stand jetzt wegen Drogenbesitzes vor dem Amtsgericht. Der einschlägig Vorbestrafte hatte diesmal allerdings Glück: Sein treuer Freund übernahm die Verantwortung für den verbotenen Besitz. Der Prozess endete mit einem Freispruch.
Nach einem Tipp war die Polizei am 10. Februar bei dem Nachrodt-Wiblingwerder vorstellig geworden, hatte seine Wohnung durchsucht und war tatsächlich fündig geworden: Unter anderem in einer Jacke an der Garderobe und in einem Schrank hatten die Beamten Marihuana und Haschisch entdeckt.
Auf diese Weise erneut auf der Anklagebank gelandet, wollte der 48-Jährige die Sache nicht auf sich sitzen lassen. „Das gehörte meinem Kollegen, der bei mir geschlafen hat. Der konnte nicht alleine sein, weil seine Mutter im Sterben lag.“
Heroin
Tatsächlich bestätigte der Kumpel diese Version im Zeugenstand. „Ich kann nur sagen, dass das mir gehörte, dass das mein Rauschgift war“, betonte der 49-Jährige. Dann allerdings überraschte er mit der Aussage, es sei Heroin gewesen. Von Marihuana wollte er zunächst nichts wissen und versetzte damit seinen angeklagten Freund in Rage. Der zischte wütend: „Du trinkst kein Bier mehr vorher.“ Dann, ganz plötzlich, beteuerte der Zeuge: „Das war auch meins. Das habe ich mitgebracht. Das war meins, ganz klar.“
Nach dieser ungeschickten, aber unumstößlichen Schuldübernahme blieb dem Gericht gar nichts anderes übrig, als den 48-Jährigen freizusprechen. Richter Dirk Reckschmidt ließ keine Zweifel aufkommen: „Der Kollege hat es auf sich genommen, dagegen kommen wir hier nicht an.“ Trotzdem ermahne er ihn deutlich und dringend: „Lassen sie es sein.“