Dortmund/Lünen.
Derzeit werden wieder vermehrt ältere Menschen von den sogenannten „Enkeltrickbetrügern“ angerufen. Diese Betrüger täuschen vor, Verwandte oder gute Bekannte zu sein, die sich in einer finanziellen Notlage befinden und dringend Geld benötigen.
Auch am 27. Juni sind bei der Polizei Dortmund, die auch für Lünen zuständig ist, mehrere Fälle bekannt geworden, in denen die angerufenen Senioren richtig gehandelt haben. Wie in diesen Fällen üblich, meldet sich zunächst ein angeblicher Angehöriger per Telefon bei dem Opfer und gib an, für ein Geschäft eine größere Menge Bargeld zu benötigen. Das Geld würde dann von einer Frau abgeholt, die sich als Mitarbeiterin eines Notars vorstellt.
Die Senioren verständigten nach den verdächtigen Anrufen sofort die Polizei, so dass es bisher in keinem Fall zu einer Geldübergabe kam.
Vorsicht!
So gehen die Betrüger vor:
Sie nehmen telefonisch Kontakt mit älteren Menschen unter demVorwand auf, Verwandte oder gute Bekannte zu sein (“Rate mal, wer am Telefon ist“?). Dann täuschen sie eine akute Notlage vor und bitten um hohe Bargeldbeträge, weil sie sich zum Beispiel „ein neues Auto, einen Computer oder sonstigen teuren Gegenstand gekauft und sich dabei finanziell übernommen haben“.
Der psychische Druck auf die Opfer wird durch mehrere Anrufe in kurzer Zeit erhöht (sinngemäß: „Hilf` mir bitte“). Die Täter bitten im Verlauf der Gespräche auch um absolute Verschwiegenheit. Weil sie angeblich selbst nicht kommen können, vereinbaren sie dann mit den älteren Menschen ein geheimes Wort, mit dem sich eine ihnen noch nicht bekannte Person als berechtigt ausweisen wird, das Geld persönlich abzuholen.
In zahlreichen Fällen hoben die Geschädigten nach solchen Gesprächen hohe Geldbeträge bei einer Bank oder Sparkasse ab, „um dem Enkel oder anderen Verwandten bzw. Bekannten zu helfen“.
Wer so angesprochen wird, sollte ein(n) Verwandte(n) oder Bekannte(n) unter der Telefonnummer anrufen, die auch bei anderen Gesprächen gewählt wird, um die Angelegenheit noch einmal zu besprechen. Zudem sollte man sofort die Polizei informieren, wenn sich vermuten lässt, dass es ein Telefonbetrüger auf jemanden abgesehen hat.
Unbekannten sollte man auf keinen Fall ungeprüft Bargeld geben. Die Polizei sollte auch dann eingeschaltet werden, wenn jemand bereits Opfer geworden ist: die Opferschutzbeauftragten der Kommissariate Vorbeugung helfen dann weiter.
Das Landeskriminalamt NRW empfiehlt den Familienmitgliedern von Seniorinnen und Senioren: „Um Ihre älteren Angehörigen zu schützen, sprechen Sie mit ihnen und weisen auf die Methoden und verschiedenen Varianten des sog. „Enkeltricks“ der Betrüger hin. Verständigen sie sofort nach diesen Anrufen die Polizei. Der Notruf der Polizei 110 ist kostenlos!“