Bergkamen. .

„Whisky ist purer Genuss“ – meinen die Maltisten. Sie haben das brandige Getränk zum Kult erhoben und greifen allein zum Entspannen auf Whisky zurück. Whisky ist Trend und der Bergkamener Frank Libuda Mitbegründer der Maltisten-Westfalen.

15 Mitglieder bilden die Gruppe Gleichgesinnter, die sich den Single-Malts verschrieben hat. Jenem Whisky, der aus einer einzigen Destillerie stammt und nicht geblendet, also gemischt wurde. Jonny Walker ist gemischt, Glenfiddich schmeckt stets gleich, aber ein Single-Malt, das ist ein Naturprodukt.

Lagerung in Holzfässern

Ein 500-Liter-Fass vor der Haustür, eins im Wohnzimmer und 70 offene Whisky-Flaschen in drei Glas-Vitrinen lassen unschwer erkennen, dass es sich um echten Whisky-Liebhaber handelt. Mehr noch, Frank Libuda und seine Freunde pflegen schottische Traditionen und werden am ersten Juliwochenende sogar an den Hammer Highland Games teilnehmen. Dazu passt der Kilt, der ebenfalls zur Dekoration in Libudas Wohnzimmer gehört. „Klar tragen wir den auch, zum Steine-Stoßen, Baumstamm-Drehen und Strohsack-Werfen“, erklärt der Schottland-Fan.

„Whisky muss man mögen, aber tatsächlich entwickelt sich der aus Getreide destillierte Schnaps, den gerade seine Lagerung in Holzfässern so besonders macht, zum Trendgetränk,“ meint Libuda. Es gibt immer mehr Stammtische, die zu regelmäßigen „Tastings“ also Verkostungen, einladen und auch privat trifft man und inzwischen auch immer mehr frau sich zum Whisky-Tasting. Je älter, desto besser: Zu Weihnachten bescheren sich die Maltisten mit einem ganz besonderen Tasting: Der Whisky, der dann getrunken wird, ist mindestens 25 Jahre alt. Die unterschiedliche Lagerung und die Zeit des Reifens machen seinen besonderen Reiz aus. Allerdings: „40 Prozent muss er schon haben, sonst ist es eben kein Whisky mehr“, sagt Libuda.

Wer dem echten Geschmack des Whiskys auf der Spur ist, sollte ihn jedoch niemals mit mit Cola oder Eis mischen. „Lieber mit stillem Wasser verdünnen, das gibt mehr Aromen frei.“ Wie man ihn trinkt? „Auf jeden Fall nicht mit Hau-Ruck runtergießen, sondern den Whisky durch den Mund spülen, um sich so die ganze Faszination zu erschließen.“ Wer Ahnung hat, kann auch noch viel mehr: So lässt sich etwa durch Schwenken des Glases an den Tropfbahnen erkennen, wie alt der Whisky ist. Die Farbe verrät mehr über das Fass: Bourbon, Portwein oder Sherry. Noch spezieller wird es, wenn man die Hand aufs Glas legt und kräftig schüttelt: Je nachdem, wie viele Blasen sich bilden, lässt sich erkennen, wie viel Prozent Alkohol der Whisky enthält. Und mit der Nase kann man unschwer die Region bestimmen: „Wenn es salzig riecht, kommt er von der Küste“, sagt Libuda.

15 Mitglieder gehören zu den Maltisten-Westfalen und immer wieder gibt es Anfragen von Liebhabern des brandigen Getreides, die dem Club beitreten möchten. Doch so einfach ist das nicht: „Wir kommen während eines Tastings gerade mit einer Flasche hin, das ist genug“, meint Libuda.