Altena. .
Das Krankenhaus bekommt einen neuen Träger: Für heute Nachmittag um 15 Uhr hat die Vinzenz-GmbH zu einem Pressegespräch eingeladen. „Thema: Zukunft St. Vinzenz Altena GmbH“.
Um 13 Uhr stellen sich die neuen Träger zunächst in einer Belegschafts-Versammlung vor. Bis zu diesem Zeitpunkt soll der Name auch nicht unter der Hand in der Öffentlichkeit gehandelt werden, um zunächst die unmittelbar betroffenen ins Bild zu setzen. In der vergangenen Woche sollen die letzten Entscheidungen gefallen sein.
„Wir sind zufrieden“, gibt sich der Vorsitzende der Personalvertretung, Ulrich Schell, erleichtert. Allerdings: „Große Veränderungen wird es geben.“
Der Veränderungsprozess gehe weiter, präzisiert Schell. Denn schon seit Jahren befindet sich das Altenaer Krankenhaus im Umbau. Schell weiß: „Kleine Häuser wie wir haben zu kämpfen.“ Da geht es anderen Häusern nicht anders. Der Katholische Klinikverband im Nordkreis - zeitweise als Kooperationspartner auch für Altena im Gespräch - hat erst in der vergangenen Woche einen massiven Personalabbau angekündigt.
Ulrich Schell fühlt sich im Gegensatz zum bisherigen Ärztlichen Direktor gut informiert über den Prozess der letzten Monate. „Auch wenn nicht mit Namen hausiert wurde.“ Dass viele Angst um ihren Arbeitsplatz hatten, sei doch verständlich. Diese Stimmung scheint sich nun wieder zu drehen.
Spätestens, seit Geschäftsführer Franz-Jörg Rentemeister vor vier Wochen die neuen Ärzte an der Spitze der Chirurgie vorstellte, herrscht wieder ein Stück Optimismus.Wie berichtet, übernimmt Dr. Peter Wolfgang Gruber die Position von Dr. Hans-Hellmut Baumeister. Mit ihm wechselt Mustafa Karoud als Oberarzt nach Altena. Beide verlassen in Wickede ein Haus in ähnlicher Situation, um trotzdem in Altena unter neuen Bedingungen an den Start zu gehen. Beide Chirurgie-Chefs praktizieren auch im Vinzenz-Gesundheitszentrum an der Steinstraße. Hier wie dort erweitern sie sogar die Möglichkeiten der Chirurgie durch ihre besondere Spezialisierung.
Dass gleich drei potenzielle Träger in Altena angeklopft haben, überrascht Insider im Krankenhaus-Geschäft nicht sonderlich. Große Klinikgruppen wie Fresenius/Helios, die Schweizer Gruppe Ameos, die Asklepius-Kliniken oder die Rhön Klinikum AG mit jeweils zehntausenden Beschäftigten grasten in den vergangenen Jahren die Kliniklandschaft ab. Insbesondere öffentliche Träger verabschiedeten sich aus der Krankenhauslandschaft und überließen das Geschäft Privaten. Die schlossen zwar auch einzelne Standorte, verfolgen aber weiter Expansionspläne - mit einem Unterschied: Es stehen kaum noch aussichtsreiche und entwicklungsfähige Häuser zum Verkauf. Die Namen dieser großen, privaten Klinikbetreiber wurden bisher nie genannt im Zusammenhang mit dem Altenaer St.-Vinzenz-Krankenhaus. Stattdessen liefen Gerüchte über andere konfessionelle Träger wie den Johanniter-Orden.