Bergkamen. . Sie mähen für Senioren den Rasen, kaufen für sie ein, helfen beim Wohungsputz oder organisieren jeden Donnerstag den offenen Frühstücktreff im Heinrich-Martin-Heim. Die Zivildienstleistenden, die dies alles und noch einiges mehr bei der Stadt Bergkamen leisten, gibt es ab 1. Juli nicht mehr.

Sie mähen für Senioren den Rasen, kaufen für sie ein, helfen beim Wohungsputz oder organisieren jeden Donnerstag den offenen Frühstücktreff im Heinrich-Martin-Heim. Die Zivildienstleistenden, die dies alles und noch einiges mehr bei der Stadt Bergkamen leisten, gibt es ab 1. Juli nicht mehr.

Ab diesem Tag wird die Wehrpflicht ausgesetzt. Die zivile Alternative für viele junge Männer vor allem im Dienst der caritativen Institutionen und Organisationen fällt damit ebenfalls flach. Ersatz soll mit Beginn des kommenden Monat der neue Bundesfreiwilligendienst schaffen. Ob es hier einen reibungslosen übergab geben wird, ist zweifelhaft. Erst jetzt startet noch etwas zögerlich die suche nach engagierten jungen Leuten.

Die Stadt Bergkamen hat in einem ersten Schritten einen Aufruf auf ihre Homepage www.bergkamen.de gesetzt. Zwei Stellen in Jugendheimen und fünf Stellen im „Mobilen sozialen Hilfsdienst“ bietet sie an. Gemeldet hat sich natürlich bisher noch niemand.

„Wir wollen jetzt die Öffentlichkeitsarbeit dafür starten“, erklärte die Personalchefin im Rathaus Jutta Rahn. Der Hauptgrund für den reichlich späten Beginn liegt bei der Bundesregierung, die ihre Bundeswehrreform auch wegen des Ministerwechsels mit erheblicher Verzögerung auf den Gesetzesweg gebracht. Letzte wesentliche Informationen über die Ausgestaltung des Bundesfreiwilligendienstes erhielt Jutta Rahn erst am vergangenen Dienstag in einer Informationsveranstaltung.

Dass auch der größte Teil der anderen Institutionen und Organisationen, die bisher „Zivis “ eingesetzt haben, zeigt ein Blick auf die „Platzbörse“, die das Bundesministerium Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Internet eingerichtet hat (www.bundesfreiwilligendienst.de). Die Stadt Bergkamen hat sich mit ihren sieben Stellen darauf platziert. Die übrigen Angebote im Kreis Unna fallen eher mager aus.

Vermutlich wird es noch etwas dauern, bis sich Freiwillige bei den Trägern tatsächlich melden. „Bewerbungen sind natürlich auch für einen Starttermin nach dem 1. Juli möglich“, betont Jutta Rahn. Und was ist, wenn nicht alle Stellen besetzt werden können mangels geeigneter Kandidaten?

Es gibt auch noch
einen Plan B

„Dafür haben wir einen Plan B“, so die Personalchefin. Unter der Aussetzung des Wehr- und Zivildienstes durch den Bundestag sollen Bergkamener Senioren nicht leiden.

Junge Leute werden sich vermutlich gründlich überlegen, ob sie sich in das Abenteuer „Bundesfreiwilligendienst“ stürzen wollen, denn als Lohn locken nur ein Taschengeld bis maximal 330 Euro und bezahlte Urlaubs- und Seminartage. Außerdem werden die Kosten für die Sozialversicherung bezahlt.