Schalksmühle. .

Am 26. Juni beginnt die Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland. Die WR-Sportredaktion nimmt das Ereignis zum Anlass, in einer kleinen Serie die Situation des Mädchen- und Frauenfußballs im Fußballkreis Lüdenscheid zu beleuchten. Den Anfang macht Ex-Nationalspielerin Julia Zumdick aus Schalksmühle.

Mit den Fußballfrauen des VfL Bochum verpasste Julia Zumdick den Aufstieg in die 2. Bundesliga knapp, holte dafür souverän den Westfalenpokal 2011 (5:0 gegen die Sportfreunde Siegen). Die 18-Jährige, die das Internat des Fußball- und Leichtathletikverbandes (FLVW) in Kaiserau besucht und dort in einem Jahr ihr Abitur bauen will, fiebert der Weltmeisterschaft im eigenen Land entgegen und drückt der Mannschaft von Trainerin Silvia Neid ganz fest die Daumen.

Was bedeutet die Weltmeisterschaft im eigenen Land für den Frauenfußball in der Region?

Julia Zumdick: Hier im Internat freuen wir uns alle total auf die Spiele. Das größte Fußballturnier der Welt im eigenen Land verfolgen zu können, ist eine tolle Sache. Auch in meinem Freundeskreis ist das Interesse am Frauenfußball durch die Weltmeisterschaft sprunghaft gestiegen. Viel mehr Leute als sonst beschäftigen sich jetzt mit unserem Sport, und das ist für die Entwicklung des Frauenfußballs insgesamt.

Verfolgen Sie eines oder mehrere WM-Spiele live im Stadion?

Ich gucke mir das Vorrundenspiel zwischen Brasilien und Australien in Mönchengladbach an. Für die deutschen Vorrundenspiele habe ich leider keine Karte bekommen, die waren alle schnell weg. Wenn die DFB-Elf aber weiter kommt, und davon bin ich überzeugt, versuche ich eine Karte zu bekommen.

Wer ist Ihre Lieblingsspielerin im DFB-Team?

Eine besondere Lieblingsspielerin habe ich nicht. Ich finde es aber klasse, dass eine junge Spielerin wie Alexandra Popp dabei sein darf. Sie ist ja nur zwei Jahre älter als ich und spielt bei einer WM im eigenen Land. Das ist schon cool.

Was ist für das DFB-Team drin?

Natürlich der WM-Titel. Es gibt zwar viele gute Mannschaften im Teilnehmerfeld, aber ich bin sicher, dass die deutsche Mannschaft es schaffen wird.

Sie gehörten in der U17 zum Kader der deutschen Nationalmannschaft. Wie sieht es aktuell aus?

Zurzeit bin ich nicht dabei. Ab der U19 wird es aber auch immer schwieriger, einen der wenigen Plätze im Kader zu ergattern. Meine Schulterverletzung hat mich etwas zurückgeworfen. Ich wurde an der Schulter operiert und ich muss mich erst wieder rankämpfen. Vielleicht bekomme ich ja noch mal eine Chance.

Wie fällt Ihre persönliche Saisonbilanz nach dem ersten Jahr beim VfL Bochum aus?

Wir wollten aufsteigen, das hat leider nicht geklappt. Trotzdem hat mich das Jahr nach meiner Verletzung nach vorne gebracht. In der Regionalliga bin ich wesentlich selbstbewusster geworden. Und den Aufstieg in die 2. Liga holen wir in der nächsten Saison nach.