Neuenrade. .

Mit aktuellen Fernsehsendungen wie „Streit am Nachbarschaftszaun“ haben sie nichts zu tun, ganz im Gegenteil! Mit großem „Hallo“ begrüßten sich am Samstag die ehemaligen Kinder und jungen Erwachsenen, die einst gemeinsam auf der Werdohler Straße zu Hause waren.

Mehr als 60 Gäste, waren der Einladung von Horst Stüken zum Nachbarschaftstreffen in den „Kaisergarten“ gefolgt und hatten sich – das liegt in der Natur der Sache – eine Menge zu erzählen.

Bereits Ende November hatte sich der mittlerweile schon routinierte Initiator von Klassentreffen und ähnlichen Festen auf vielfachen Wunsch an die Arbeit gemacht, eine erste Zusammenkunft dieser Art auf die Beine zu stellen. In akribischer Kleinarbeit hatte Stüken rund 120 (!) Adressen früherer Weggefährtinnen und Weggefährten zusammen getragen . Im Visier standen dabei die Personen, die zwischen 1940 und 1960 an der Werdohler Straße gelebt hatten.

Datenschutz war
größtes Problem

„Das größte Problem war dabei der Datenschutz“, erinnert sich Horst Stüken an die Telefonate mit Behörden und Ämtern. Doch die munteren Gespräche im Rahmen des geselligen Zusammenseins sprachen für sich: die Mühen hatten sich gelohnt!

Wenn auch nicht alle Angeschriebenen beim großen Wiedersehen persönlich dabei sein konnten, so höchstwahrscheinlich doch in Gedanken. „Bis auf wenige haben sich die meisten zurückgemeldet und unserem Treffen einen guten Verlauf gewünscht“, erzählt Stüken. So wie beispielsweise ein Geschwisterpaar, dass Anfang der 50er Jahre nach Kanada ausgewandert war, oder auch Werner Becker, den es nach Kapstadt in Südafrika verschlagen hat. Die weiteste Anreise hatte am Samstag Burga Sprafke, geborene Plassmann. Die lebt seit einigen Jahren in Niendorf an der Ostsee.

Auch die 90jährige Anneliese Grieshammer sowie die nur um wenige Jahre jüngere Hettie Becker wollten sich das Wiedersehen nicht entgehen lassen.

Unter dem Motto „zurück zu den Wurzeln“ erinnerten sich die Teilnehmerinnen an zurückliegende Gegebenheiten und knüpften bei dieser Gelegenheit auch gleich wieder neue Kontakte.

„Früher kannte man in der Nachbarschaft noch jeden einzelnen. Dabei konnte sich die Menschen noch aufeinander verlassen. In guten wie in schlechten Zeiten“, erinnern sich einige Nachbarn.

Haustüren standen
immer offen

Erhalten hat sich zudem die Erinnerung daran, dass die Haustüren damals immer für alle offen gestanden haben. Und nicht zu vergessen: Die vielen Feste die zusammen gefeiert worden sind. In diesem Sinne prosteten sich die ehemaligen Nachbarn auch am Samstag noch einmal zu und freuten sich umso mehr über das gelungene Wiedersehensfest.