Rhade. .

Die Mühle klapperte zwar unermüdlich vor sich hin, aber mit dem rauschenden Bach hat der Heimatverein Rhade derzeit seine Not. „Wir müssen mit dem Wasser haushalten, damit es für heute ausreicht“, beschrieb Ingo Kroll das Problem. Von diesem bekamen aber die wenigsten Besucher des Mühlentags etwas mit. Traditionell am Pfingstmontag stehen diese Technik-Denkmale im Mittelpunkt, seit 2003 macht der Rhader Heimatverein mit.

Damals wurde nämlich die Mühle am gleichnamigen Bach fertig, 1997 übernahmen die Ehrenamtlichen dieses Denkmal und viel Arbeit auf sich, um es zu wiederaufzubauen und zu erhalten.

„Der Pflegeaufwand ist groß“, betonte Kroll, der sich mit Karl-Heinz Juchheim intensiv um die Mühle kümmert. Einmal die Woche eine Durchsicht und das Schmieren der Lager seien Pflicht, versicherte er. Denn die Gleitlager fordern deutlich mehr Öl und Fett als moderne Kugellager. Aber der Verein wollte die Mühle „im Original erhalten“, betonte Kroll. Für alte Technik gilt: Stillstand schadet, deshalb lief die Mühle gestern den ganzen Tag durch. Um das Getreide (diesmal zwei Zentner Weizen) muss sich der Heimatverein keine Sorgen machen: Nach wie vor bekommt er das Material nach einer verlorenen Wette umsonst gestellt.

Zahlen müssen sie aber an Graf von Merfeldt, denn ihm gehört das Denkmal, das die Rhader langfristig von ihm pachteten. Kroll versicherte: Die Summe sei in Ordnung und die Zusammenarbeit mit dem Grafen gut.

Bis 1927 lief die Mühle mit Wasserkraft, danach mit Elektrizität. Deren Siegeszug auf die einzelnen Höfe (die sich teils eigene Mahlwerke leisteten) bedeutete in den frühen 1970er Jahren das Ende des Rhader Mühlenbetriebs.

Mit deren Sanierung und dem Bau des benachbarten Vereinshauses ist an der Lembecker Straße ein schönes Ensemble entstanden, das damit komplett ist. Vorsitzender Christoph Höller: Weitere Pläne für Erweiterungen gebe es bereits, diese seien aber noch nicht spruchreif.

Ganz konkret wird es dageggen bei der Kindertanzgruppe, die erst seit sechs Wochen existiert. Mit Leiterin Claudia Boll wollen die derzeit sieben jungen Mitglieder beim „Tag der Rhader Vereine“ auftreten.