Schwerte. .

„Wir haben es hier mit Kindergartenkindern zu tun“, betonte Linda Schmidt von der örtlichen Jugendhilfeplanung, als sie gestern bei der Kindergesundheitskonferenz die Ergebnisse einer Umfrage unter Kindergarteneltern vorstellte. 1330 Fragebögen waren verteilt worden.

Der Rücklauf betrug 52 Prozent. Damit habe man eine aussagefähige Datengrundlage,so Schmidt. 91,2 Prozent der Kinder dürfen laut der Erhebung fernsehen. Bei der Nutzung ergibt sich folgendes Bild:

47 Prozent sehen zwischen einer halben und einer Stunde TV, 13,7 Prozent zwischen ein und zwei Stunden, ca. drei Prozent verbringen zwei oder auch mehr als drei Stunden vor dem Fernseher. Erstaunlich sei, so Schmidt, dass bereits 11,2 Prozent der Kinder einen eigenes TV-Gerät im Zimmer haben.

Von diesen Mädchen und Jungen dürfen 60 Prozent (!) mehr als drei Stunden fernsehen.

In der Umfrage stand dann das weitere wichtige Medium, der PC, im Mittelpunkt. 38 Prozent dürfen mit einem Computer spielen. Einen eigenen PC haben 18 Prozent der Kinder in ihrem Zimmer. Bei der Frage, wie lange denn die Sprösslinge den PC nutzen dürfen, machten 56,4 Prozent der Eltern keine Angabe.

Es habe sich mit der Erhebung gezeigt, dass Kinder, die einen eigenen Fernseher oder einen eigenen PC haben, die Geräte deutlich häufiger nutzen als die Mädchen und Jungen, bei denen die Technik nicht im Zimmer steht.

Nach Worten von Schmidt geht es nicht darum, Mediennutzung zu unterbinden, sie aber schon kritisch zu würdigen.

Bei der Erhebung nutzten das Jugend- und das Kreisgesundheitsamt die Chance, auch das Freizeitverhalten abzuklopfen. Von den Eltern, die antworteten, gaben 53,5 Prozent an, dass ihr Kind Sport treibt. Laut Angaben der Mütter und Väter sind 55,8 Prozent der Kinder in einem Verein. 48,6 Prozent besuchen Kurse wie Schwimmen, Fußball, Reiten, Handball etc.

Die Umfrage ergab zudem, dass Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund nur eine Aktivität betreiben (z.B. Fußball). Kinder ohne diesen Hintergrund sind auf verschiedenen Gebieten im Einsatz.

Die örtlichen Tagesstätten wollen nun, so eines der Ergebnisse der gestrigen Konferenz, ihre Elternarbeit dahingehend verstärken, dass die Mediennutzung in den Fokus genommen wird. Vor allem möchten Erzieherinnen mit den Vätern und Müttern gemeinsam überlegen, wie sie ihre Kinder am besten begleiten können, wenn sie TV und PC in Anspruch nehmen.

Darüber hinaus soll die Situation von Familien, in denen Eltern arbeitslos sind, besonders beachtet werden, um vor allem Freizeitangebote für die Kinder vorzuhalten.