Dahle. .

Nach sieben ereignisreichen, außergewöhnlichen Monaten in Jerusalem ist die Dahlerin Eva Pungel wieder zurück in Altena. Im Gepäck hatte sie viele Erinnerungen und Geschichten, die sie mit ihren Mitbürgern teilen wollte. Rund 30 Interessierte waren am Dienstagabend in den Dahler Kirchsaal gekommen. um Eva Pungels Schilderungen zu lauschen und eine eindrucksvolle Bilderstrecke zu bewundern.

Es war nicht das erste Mal, dass die Sauerländerin nach Jerusalem reiste. Jedoch war es das erste Mal, dass sie dort für so lange Zeit blieb, und in dieser Zeit auch arbeitete, nämlich in dem Café „Auguste Victoria “ gegenüber der Himmelfahrtkirche. Dass sie dorthin kam, war purer Zufall. Schon länger hatte sie mit dem Gedanken gespielt, im Rentenalter einmal etwas anderes zu machen. Sie wollte woanders leben, allerdings nicht als Touristin. Rom bekleidete lange die Favoritenrolle. Doch dann erhielt Eva Pungel eine E-Mail mit einem Stellenangebot des Cafés. Nach längerem Überlegen bewarb sie sich dort, allerdings ohne große Hoffnung, dort angenommen zu werden. Viele Bekannte, denen sie von ihrem Vorhaben erzählte, schüttelten nur ungläubig den Kopf, konnten das nicht nachvollziehen.

Backen für Basar

Am 5. Oktober war es soweit, Eva Pungel kam in Jerusalem an. Ihre Tochter, die die erste Woche zunächst an ihrer Seite war, begleitete sie auf Erkundungstour durch die Stadt. Bunte Märkte mit allerlei Gebäck, Süßigkeiten und Einheimische im Jüdischen Viertel trafen sie, sahen die Geburts- und Grabeskirche Jesu oder die Klagemauer. Auch außerhalb der Stadt war Eva Pungel in ihrer freien Zeit unterwegs, sie arbeitete von Dienstag bis Samstag und konnte so sonntags und montags einiges unternehmen. Da lockte das Tote Meer ebenso wie der idyllische See Genezareth. Und wenn sie im Café beschäftigt war, kochte sie Kaffee und schenkte diesen aus, backte Kuchen oder bereitete Mittagessen für die Gäste.

Unterstützt wurde sie bei dieser Arbeit abwechselnd durch einige Volontäre. Aber ihr Engagement beschränkte sich nicht allein auf das Werken im Café, auch wenn Veranstaltungen in der Kirche anstanden, half sie tatkräftig mit. Sie baute in der Weihnachtszeit eine Krippe in der Kirche auf, fand im Advent eine deutsche Familie, die einen Fleischwolf ihr Eigen nannte, sodass die Altenaerin auf dem Adventsbasar Spritzgebäck verkaufen konnte.

Faszinierender Abend

Verständigt hat sich Eva Pungel im Heiligen Land fast ausschließlich auf Englisch. Dadurch, dass sie schon oft im Ausland war und dort auch Freunde hat, ist ihr englischer Wortschatz recht. gut. „Zugetraut hab ich mir das auf jeden Fall“, sagte sie selbst dazu. Sie beherrschte die Sprache schließlich so gut, dass sie auch mit Deutschen zunächst in dieser Sprache redete, bis ihnen auffiel, dass es auf Deutsch einfacher wäre.

Mehr als anderthalb Stunden faszinierte Eva Pungel ihre Zuhörer, Langeweile hatte keine Chance. Abwechslungsreich schilderte die Referentin ihre Erlebnisse, begleitet von passenden Bibelzitaten und geschichtlichen Hintergründen. Auch nach ihrem Vortrag stellten die Dahler fleißig Fragen, riefen lachend: „Und wann machst du ein Café in Dahle auf?“