Lüdenscheid. .

Mozarts früher, mysteriöser Tod beschäftigte seit jeher die Gemüter. War es eine Krankheit, die ihn dahinraffte? War es Mord? Die genauen Umstände sind ungeklärt. „Hitziges Friesel Fieber“, wie es im Sterberegister steht, scheint eine Verlegenheitsdiagnose zu sein. Das Gerücht, Mozart sei vergiftet worden, klagt Antonio Salieri, seinen schärfsten Kontrahenten am Wiener Hof, als Mörder an.

In seinem preisgekrönten Schauspiel „Amadeus“, das die Theater-AG des Zeppelin-Gymnasiums derzeit unter Regie und Gesamtleitung von Liesel Brandts einstudiert, befasst sich der englische Autor Peter Shaffer mit der Legende und Salieris Schuld an Mozarts Tod.

Liesel Brandts
führt Regie

Am Donnerstag, 7. Juli, lädt das große, ambitionierte Ensemble zur Premiere des packenden Stücks. Ab 19.30 Uhr heißt es: Salieri kontra Mozart, Intrigant kontra Genie. Im Kulturhaus treibt Salieri den Salzburger in den Ruin. Eine zweite Aufführung ist am darauf folgenden Sonntag, 10. Juli, zu sehen. Beginn ist dann um 17.30 Uhr.

Lieben gelernt hat Liesel Brandts Mozart und seine Musik, die in „Amadeus“ eine wichtige Rolle spielt, durch das Stück. „Nicht so lächerlich wie im Film“, den Milos Forman 1984 nach Shaffers Vorlage drehte, ist ihre Mozartfigur angelegt. Als durch und durch bösartig sieht sie den neidischen, als Komponist mittelmäßigen Salieri an, der Mozart bei Hof in Misskredit brachte und die Aufführung seiner Werke verhinderte. „Er intrigiert von der ersten bis zur letzten Minute.“ Zwei Darsteller – Christopher Hirth und Christian Westphal – teilen sich die komplexe Salieri-Rolle. Cornelius Cardinal von Widdern spielt in der Zepp-Aufführung das Musikgenie Mozart, das in einem Massengrab – auch das unerklärlich – endet. „Er macht das richtig gut“, dazu die Regisseurin. Beide Rollen – Salieri und Mozart – fordern die jungen Akteure, die am Montagabend bei den Proben in der Zepp-Aula hochkonzentriert bei der Sache waren, heraus. Als Constanze Weber, Mozarts Frau, agiert Tanja Seibel in einer weiteren wichtigen Partie.

In aufwendigen Kostümen taucht die Theater-AG ins 18. Jahrhundert ein. Die Kulisse, vor der sich das Drama abspielt, hat sich Liesel Brandts ausgedacht. Viele bekannte Gesichter sind unter den jungen Schauspielern, die an den Hof Josephs II. von Österreich – dargestellt von Felix Eckmann – entführen.

Nicht nur Schüler der Lüdenscheider Gymnasien, auch Ehemalige, die längst auswärts studieren, proben mit Feuereifer an dem fesselnden Reißer, der sich nahtlos in die Reihe der Erfolgsproduktionen der AG einreiht. Christopher Hirth und Christian Westphal, aber auch Christoph Henrichs, der Vorjahres-„Hamlet“ und diesmal einer der Venticelli (Zuträger von Klatsch und Gerüchten), gehören dazu.

Höfische Welt mit
Grafen und Lakaien

Eine höfische Welt mit Grafen, Baronen, Dienern, Musikanten und Lakaien, in der der „Kindskopf“ Mozart gegen den mächtigen Salieri nicht die geringste Chance hat, führt die AG vor Augen. In zwei Akten verfolgt der eifersüchtige Italiener, der rasch Mozarts Genialität erkennt und mit der Ungerechtigkeit des Schicksals hadert, den Salzburger mit seinem Hass.