Unna. .

„Make-up ist Kunst“, sagt Nils Jacobi. Sorgfältig trägt er eine helle Grundfarbe auf das Lid seiner Teilnehmerin auf, bevor er das Auge dunkel und dezent umrandet. „Von außen nach innen“, mahnt er, „sonst wird es unförmig.“

Mit kleinen Tricks und Kniffen weihte der Fotograf und Narrenschiff-Maskenbildner die Teilnehmer seines Workshops „Viele Gesichter“ am Sonntag in die Grundlagen des Bühnen-Make-Ups ein.

Schminken erfordert Fingerspitzengefühl

Dabei brachte er ihnen nicht nur Techniken und empfehlenswerte Produkte, sondern auch Hinweise für das korrekte Abschminken und seine ganz persönliche Philosophie näher. „Schminken erfordert Fingerspitzengefühl.“ Das bewies er, während er seine Ratschläge an den Teilnehmern demonstrierte – zuerst Inspirationen für das Alltags-Make-Up, später auch für die Theaterbühne. Die eindrucksvolle Charakterisierung mit Hilfe von Pinsel und Farbe – Kunst am Menschen eben, genauer, am Gesicht: „Einfach die Augenbrauen ein bisschen länger nachziehen; näher zusammen, und schon sieht man viel böser aus.“

Was leicht klingt, hat sich der Autodidakt über viele Jahre angeeignet. Für seine Fotos schminkt er Modelle immer selbst, ebenso wie die Schauspieler des Narrenschiffs vor ihren Auftritten. Der Workshop am Wochenende war sein dritter, aber sein erster offizieller, und kam bei den Teilnehmern gut an: „Es gibt mehr zu beachten, als ich vorher dachte“, meinte Edith Schneider, die derzeit ein Jahrespraktikum im Narrenschiff absolviert und sich jetzt auch fürs Schminken vor den Auftritten gewappnet sieht.

Auch von außerhalb kamen Teilnehmer; aus Krankheitsgründen allerdings weniger, als erhofft. Für den Herbst ist deshalb ein weiterer Workshop in Planung.

Seinen gestrigen Schülern machte Nils Jacobi „Mut zum Unkonventionellen“ – „Bei allem darf nicht vergessen werden, dass Make-Up auch zum Spielen da ist.“