Dorsten. .

Dorsten ist nicht Hawaii, aber was die 26 Athleten des Altstadt-Triathlons bei schwülem Wetter an Strapazen auf sich nahmen, war nicht minder anstrengend als das, was dort auf der Insel der Träume zum Weltereignis wurde. Klein, aber fein und ein sportliches Ausrufezeichen, das Veranstalter Thomas Hein für das Altstadtfest setzte.

„Wenn ich den Bootshafen, das Café und die Villa im Hintergrund sehe, dann könnte ich denken, ich wäre in einem mondänen Ostseebad. So ein Triathlon beschert tatsächlich neue Einblicke in die Stadt“, sagte Ludger Samson, der sich den Schwimmstart der mutigen Sportler aufmerksam anschaute. „Das Wasser ist saukalt und an Land ist es schwül. das schlaucht“, sagte ein angestrengter Teilnehmer.

Dass dieser Triathlon kein Jux-Rennen war, unterstrichen etliche Athletinnen und Athleten, die in Neoprenanzügen ihre im wahrsten Sinne des Wortes gestählten Leiber nach rekordverdächtiger Zeit aus dem kalten Kanal wuchteten und im Sprint zu den Rädern hasteten und sich dort in den Sattel schwangen, um 18 lange Kilometer per Pedale zu bezwingen. „Die kauf’ ich mir auf dem Rad“, sagte einer der letzten schwimmenden Ankömmlinge und flitzte wie der geölte Blitz mit dem Rad davon.

„Seit mehr als 20 Jahren beschäftigen wir Tri-Ducks uns mit Triathlon und Ausdauersport und wir sind rundum begeistert von diesem Triathlon. Es ist einfach toll, wenn Zuschauer richtig Party machen und die Hochstaden-Brücke rappelvoll ist, um uns zu sehen. Normalerweise ist Triathlon ein einsamer Sport, aber hier in Dorsten wird man gesehen. Das Ding ist ausbaufähig und hat das Zeug, einmal eine ganz große Adresse zu werden“, sagt Bernhard Zöllner, der für die Tri-Ducks, die im Dorstener Schwimmverein Delphin daheim sind, spricht. Beste Dreifach-Ente war übrigens Michael Heßling, der die 500 Meter Schwimmen, 18 Kilometer Radfahren und 7,6 Kilometer Dauerlauf in 1.10,22 Stunden absolvierte. Schneller war nur Niko Haberkorn, der in 1.10.16 finishte. Schnellste Frau in diesem Wettbewerb Gabriele Jansen, die nach 1.16.51 Stunden ins Ziel kam. „So ein Triathlon ist der Mount-Everest für Jedermann. Eine sportliche Herausforderung, der man sich erst einmal stellen muss“, sagte Walter Bahde aus Lembeck, der mit über 60 Jahren zumindest vor der Radstrecke keinerlei Angst hätte.

Auch wenn es ernsthafter Sport war: Der Spaß kam nicht zu kurz und auch ließen die Athleten Vernunft walten: Es gab keinen Weekend-Warrior, der die schönste Nebensache zu einem verbissenen Rennen gegen sich selbst gestaltet hätte. Der Triathlon war kein Spektakel, sondern ein Event, das zum richtigen Zeitpunkt stattfand. Und die paar Regentropfen zum Ende des Rennens waren willkommenes Kühlwasser nach dem heißen Rennen rund um die schöne Stadt Dorsten. Thorben Dietz, Hochleistungssportler der LG Dorsten und Zeitnehmer, sagte mit Nachdruck: „ Ganz sicher wiederholungswürdig.“