Haldern. .
Im Alten- und Pflegeheim St. Marien in Haldern hat sich ein Chor gegründet – aus Bewohnern von Heim und Dorf. Eine Idee von Beate Anhuf-Mölders, die gut ankam bei den sangesfreudigen Teilnehmern.
Hermann Prangenberg hat schon immer gern gesungen, wurde sogar umworben, seine Stimme zu geben für den Männerchor Haldern oder den Kirchenchor der Gemeinde St. Georg. „Keine Zeit“, musste Prangenberg während seines aktiven Arbeitslebens passen. Heute hat der Rentner Zeit, das Singen zu pflegen. Seine Stimme erklingt jetzt im neu gegründeten Chor des Alten- und Pflegeheims St. Marien, in dem er als ehrenamtlicher Betreuer regelmäßig anzutreffen ist.
Die Idee, einen hausinternen Chor zu gründen, hatte Beate Anhuf-Mölders, die als Gymnastiklehrerin und Musikgeragogin, also als Musiktherapeutin für ältere Menschen, in St. Marien arbeitet. Sowohl Norbert Müsch, Leiter Soziale Dienste, wie auch Geschäftsführer Johannes Fockenberg waren von dem Vorschlag sofort angetan. Plakate wurde ausgehängt in St. Marien wie auch in den Einrichtungen für betreutes Wohnen. Zur ersten Chorprobe fanden sich vor gut drei Monaten zwischen 20 und 25 Senioren ein.
Dabei blieb es nicht. Die Chormitglieder brachten weitere Sänger zur Probe mit, nicht nur aus den Einrichtungen, auch aus dem Dorf.
„Singen liegt bei uns in der Familie“, begründet Agnes Lensing ihr Mitmachen. Sie habe schon immer gern gesungen, erst im Kindergarten, später haben sie dem Gewerkschaftschor und der Singgemeinschaft des Wandervereins ihre Stimme geliehen. Bei der aktuellen Probe hält sie das Mikrofon in der Hand, während Norbert Müsch und Beate Anhuf-Mölders als Dirigenten fungieren.
Der erste Auftritt
Den ersten Auftritt hatten die Sänger, als Barbara Hendricks, Schatzmeisterin der SPD, sich im Frühjahr einen Tag lang im Hause umsah. Es folgten Auftritte an Weiberfastnacht, beim Frühlingsfest und jüngst beim Richtfest.
Besonders gern singt unser Chor „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“, sagt Beate Anhuf-Mölders. Kaum hat sie das ausgesprochen, stimmen die ersten Senioren das Lied an und alle stimmen mit ein. Allerdings war den Senioren das Tempo zunächst nicht schnell genug. „Das muss flotter gehen“, wurde Beate Anhuf-Mölders ermahnt. Müsch verjazzte das Lied später, eine Version, die die Senioren besonders gern mögen. „Und wir begleiten mit Trommeln und Rasseln“, erklärt Chormitglied Cäcilie Brockmann.
Offenes Singen
Und auch Ingrid Böhing verstärkt mit ihrer Stimme den Chor. Sie begleitet einen älteren Menschen ehrenamtlich hierher. „Warum dann nicht auch mitsingen? Es macht doch Spaß“, sagt sie.
Und schon hat der Chor neue Pläne. Es soll ein offenes Singen mit anderen Chören geben - etwa mit der Senioren von St. Joseph aus Millingen.