Dorsten. .
Das St. Elisabeth-Krankenhaus will den Kampf gegen einen gefürchteten Feind verstärken: Vom 6. bis 12. Juni findet in allen Häusern des KKRN-Verbundes ein MRSA-Screening bei allen neuen Patienten statt.
In den Häusern in Dorsten, Marl, Haltern und Westerholt soll damit die Häufigkeit des multiresistenten Keims bestimmt werden, der gegen viele Antibiotika unempfindlich ist. „Wer in dieser Woche neu aufgenommen wird, erhält einen Nasenabstrich auf MRSA und wird darüber mündlich und schriftlich aufgeklärt“, erklärt Bärbel Hoffmann, Fachkrankenschwester für Krankenhaushygiene.
Schon bisher seien bestimmte Risikogruppen routinemäßig auf MRSA getestet worden, so der Dr. Peter Tönnies, Ärztlicher Direktor an St. Elisabeth. „Durch das flächendeckende Screening bekommen wir nun weiteren Aufschluss darüber, wie viele Menschen den Keim in sich tragen und ob wir alle Risikogruppen erfasst haben.“
Das Screening ist eine Maßnahme des „MRSA-Netzwerkes im Kreis RE“, dem Krankenhäuser, Altenpflege-Einrichtungen, Labore und Ärzte angehören. Ziel ist es, die Verbreitung des Hautkeimes zu verhindern, der von Mensch zu Mensch übertragen werden kann und Infektionen verursacht. In Krankenhäusern ist das stäbchenförmige Bakterium gefürchtet, weil eine Therapie sehr schwierig ist.
Deshalb wird gefordert, alle Patienten vor der Aufnahme im Krankenhaus auf MRSA zu testen, wie etwa in den Niederlanden üblich. Dazu müssse aber die Frage der Kostenübernahme geklärt werden, erklärte Chefarzt Dr. Dirk Schulze Bertelsbeck jüngst beim WAZ-Medizinforum in Dorsten.