Lünen. .

Die Polizei warnt vor Trickbetrug an Fahrkartenautomaten auch an Bahnhöfen im Ruhrgebiet.

Im Jahr 2010 sei es zu einem massiven Anstieg der Manipulationen von Geldautomaten gekommen, um an Magnetstreifendaten von Debitkarten (sog. EC-Karten) und die Geheimzahl (PIN) zu gelangen. Allein in NRW wurden laut Polizei rund 1200 Fälle bekannt. Der Schwerpunkt beim so genannten Skimming liegt auch im Jahr 2011 bei Angriffen auf Geldautomaten.

Und: Die Täter würden sich immer neue Wege, um an die Kartendaten zu gelangen. An Bahnhöfen in Rheinland, Ruhrgebiet und in Ostwestfalen seien die ersten Fälle aufgetreten, bei denen sie Fahrscheinautomaten mit „Skimming-Technik“ präpariert haben.

Die Täter gingen dabei genauso vor wie an Geldautomaten: Sie befestigten täuschend echt aussehende Vorsatzgeräte am Karteneinzugsschlitz und eine Miniaturkamera oberhalb des Tastaturfeldes zum Ausspähen der PIN. Mit den ausgespähten Daten fertigen sie Kartendubletten an, mit denen die Täter meistens im Ausland Geld von den Konten der Karteninhaber abheben.

Landeskriminalamt und Bundespolizei empfehlen folgende Sicherheitsverhalten:

An Fahrscheinautomaten für einen angemessenen Sicherheitsabstand zum nächsten Kunden sorgen, damit bei der PIN-Eingabe niemand über die Schulter sieht.

Die Sicht auf die Tastatur immer mit der freien Hand oder einem Gegenstand verdecken. Dies erschwert ein Ausspähen der PIN durch einen Täter oder eine verdeckt angebrachte Videokamera.

Niemals mehrfach die PIN eingeben, wenn man von einer unbekannten Person dazu aufgefordert wird.

Keinen Fahrscheinautomaten benutzen, an denen etwas ungewöhnlich erscheint. Hierbei insbesondere auf Veränderungen des Karteneinzugsschachts und im Bereich der Tastatur achten (z.B. Bohrlöcher für Miniobjektive im Sichtbereich der Automaten).

Verdächtige Beobachtungen im Zusammenhang mit Fahrscheinautomaten immer an die kostenfreie Servicenummer der Bundespolizei 0800 6888 000, der nächstgelegenen Polizeidienststelle unter 110 oder dem entsprechenden Eisenbahnunternehmen melden.

Regelmäßig die Kontobewegungen kontrollieren und bei zweifelhaften Kontobelastungen aus dem Ausland sofort an das eigene Geldinstitut wenden.

Die Bankkarte für Auslandstransaktionen gegebenenfalls sperren lassen. Für den Fall, dass Daten ausgespäht worden sind, verhindert man damit nachhaltig, dass die Täter Geld abheben können. Denn: Eine Kartenkopie wird von einem deutschen Automaten nicht akzeptiert. Für die Einrichtung dieser Auslandskartensperre mit dem eigenen Geldinstitut in Verbindung setzen.

Wurde die Karte „geskimmt“, sofort sperren lassen (zentrale Sperrnummer 116 116).