Lünen. .

Ein Aufruf im Internet mit weit reichenden Folgen: Auch nachdem sich der junge Lüner, der zu einem Treffen am Cappenberger See eingeladen hatte, von der Veranstaltung distanzierte, betrachtet ihn die Stadt Lünen weiter als Veranstalter. Und das kann teuer werden – Kosten von mehreren tausend Euro könnten auf den Lüner zukommen. Der junge Mann schließt eine gerichtliche Auseinandersetzung nicht aus.

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Es sollte einfach ein „schöner Tag auf der Grillwiese am Cappenberger See“ im Stil der 1.-Mai-Party werden, zu der der Lüner auf der Internetseite Facebook aufgerufen hatte. Prompt sagten mehr als 600 Nutzer zu – was wiederum das Ordnungsamt der Stadt Lünen auf den Plan rief (wir berichteten): Als Veranstalter müsse er Absperrungen, Sicherheitsdienst, Sanitäter und die Reinigung für die Feier Anfang Juni organisieren – und die Kosten dafür übernehmen.

„Das haben wir ihm schriftlich mitgeteilt“, so Ordnungsamts-Leiter Eberhard Rieß. Bis gestern habe er Zeit gehabt, die Aufträge nachzuweisen. „Ansonsten müssen wir reagieren“, so Rieß. Sprich: die Stadt wird die Dienste beauftragen und dem Mann unter Umständen in Rechnung stellen. „Darüber wird der Verwaltungsvorstand der Stadt entscheiden“, so Rieß.

„Ich bin weder in der Verantwortung noch in der Lage, dies zu erfüllen“, erklärte der Anfang 20-Jährige indes im Gespräch mit unserer Zeitung. Er habe sich längst von dem Aufruf distanziert und die Party über Facebook wieder abgesagt – 860 Nutzer hatten bis gestern Nachmittag der Absage zugestimmt. Für das Ordnungsamt macht das keinen Unterschied: „Wir wissen nicht, wie viele zur Grillwiese kommen. Der Aufruf kann sich auch über Facebook hinaus rumgesprochen haben“, argumentiert Eberhard Rieß.

Der Anfang 20-Jährige hat mittlerweile einen Anwalt eingeschaltet. Ob er als Veranstalter gilt, will er notfalls gerichtlich klären lassen. Die Stadt wolle ein Exempel an ihm statuieren, so der Lüner. Völlig unklar sei, was passiere, wenn am besagten Tag niemand zur Grillwiese gehe. „Ich muss das jetzt abwarten. Ich hoffe jedenfalls, dass es an diesem Tag in Strömen regnet.“