Unna. .

400 Mahlzeiten bereiten die Mitarbeiter der Werkstatt Unna täglich in ihrer Küche in der Peter-Weiss-Gesamtschule vor. Nicht auszudenken, wenn sich dort das EHEC-Virus einschleichen könnte. „Deshalb achten wir auch auf peinlichste Hygiene“, erklärt Hermann Gärtner, Leiter der Dienstleistungsagentur der Werkstatt.

Seit dem sich das Virus vor allem in Norddeutschland ausbreitet, sind auch die heimischen Großküchen auf der Hut. „Doppelter Waschgang, eine Viertelstunde Garen bei 70 Grad“, nennt Gärtner die aktuellen Anweisungen für den Umgang mit Gemüse. So lange aber nicht erwiesen sei, woher das Virus komme, werde sich am Speiseplan nichts ändern, erklärt er.

Auch im Katharinen-Hospital bleibt der Speiseplan zunächst bestehen. „Bei uns ist der Standard ohnehin sehr, sehr hoch“, sagt Karin Riedel, Pressesprecherin. Die strengen Hygienerichtlinien werden turnusmäßig vom Kreisgesundheitsamt, von internen und externen Qualitätsmanagern kontrolliert.

Unterdessen hat die Zahl der an EHEC-Erkrankten im Kreis um einen zugenommen. Sieben Erkrankungen wurden seit Januar gemeldet (im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 4): 2 in Bönen (März u. April), je 1 in Lünen, Unna, Fröndenberg, Kamen und Werne (im Mai). In Schwerte und Kamen traten gestern zwei Verdachtsfälle auf.

Landwirte wehren sich

Der Landwirtschaftsverband Westfalen-Lippe wehrt sich derweil gegen Berichte, dass das Virus über Gülle übertragen wird. Gülle werde vielmehr als guter und wertvoller Wirtschaftsdünger zu Getreide, Raps und anderen Ackerfrüchten eingesetzt. „Sie zu Obst und Gemüse auszubringen, wäre geradezu absurd, denn dieses würde zu Geruchsbelästigungen und Verfärbungen führen und die Ware unverkäuflich machen“, sagt Vorsitzender Reinhard Döring.