Altena/Bremen. .

Die große Verliererin der Bremer Bürgerschaftswahl kommt aus Altena. Als CDU-Spitzenkandidatin Rita Mohr-Lüllmann am Wahlabend und gestern ihr desaströses Abschneiden erklären musste, gab es jeweils großen Medienrummel.

Gestern Mittag: Da stand die 54-Jährige, die verheiratet und Mutter von zwei Kindern ist, am Podium der Berliner CDU-Zentrale neben Bundeskanzlerin Angela Merkel. Beide beantworteten Journalisten-Fragen zum Wahlausgang. „Das Ergebnis ist schlecht“, sagte die Bremer Spitzenkandidatin angesichts von gerade mal 20 Prozent Zustimmung.

„Geboren in Altena im Sauerland“ – so stand es während des Wahlkampfs in etlichen Zeitungsporträts der CDU-Politikerin. In ihrer Heimatstadt ist sie jedoch politisch ein unbeschriebenes Blatt. Das hat zwei Gründe: Zum einen war Rita Mohr-Lüllmann ein kleines Kind, als ihre Familie nach Dortmund zog. Zum anderen trat sie erst 2001 in die CDU ein. Da wohnte sie längst in Bremen.

Zur Person

Rita Mohr-Lüllmann, geboren am 14. März 1957 in Altena, sitzt seit 2003 in der Bremer Bürgerschaft. Dort gilt sie als Gesundheitsexpertin.

Sie ist stellvertretende CDU-Fraktionschefin und stellvertretende Chefin der Bremer CDU.

Gemeinsam mit ihrem Ehemann führt sie ein Analyse-Institut für Arzneimittel.

Als politisch bedeutsam gilt das schwache Wahlergebnis von Rita Mohr-Lüllmann, weil die CDU in Bremen zum ersten Mal bei einer Landtagswahl von den Grünen überholt wurde. Dass durch ihre Kandidatur erstmals jemand aus Altena versucht hat, Chef einer Landesregierung zu werden, dürfte dagegen bestenfalls für eine Fußnote in der Ortschronik reichen.

Schon in Kindheit nach
Dortmund umgezogen

Nach Bremen war sie gezogen, weil sie dort vor rund 30 Jahren studieren konnte. Allerdings: Die Hansestadt war bei der Wahl des Studienplatzes ursprünglich nur ihre achte Wahl.

Im Wahlkampf versuchte die promovierte Pharmazeutin und approbierte Apothekerin vergeblich, als Quereinsteigerin zu glänzen. Die gebürtige Altenaerin, die in Dortmund aufgewachsen ist, wollte als liberale Großstadtfrau punkten. Obwohl sich ihr Einsatz nicht in Stimmen ausgezahlt hat, setzt die Bremer CDU weiterhin auf Rita Mohr-Lüllmann: „Wir werden mit ihr als Schlüsselfigur in die Zukunft gehen“, versicherte ein CDU-Sprecher gestern.