Brambauer. .
Der Unmut gegen die Bordellpläne wird zählbar. Deutlich über 1000 Menschen haben sich bis zum Wochenende mit ihrer Unterschrift eindeutig positioniert.
Wie berichtet wollen zwei Investoren eine Betreibergesellschaft gründen, die an der Elsa-Brandström-Straße ein dreigeschossiges Großbordell für bis zu 150 Prostituierten errichten will. Ob sich das Vorhaben in dem Industriegebiet verhindern lässt, wird im Rathaus gerade geklärt. Was die Unterschriftensammlung betrifft, zeichnet sich jedoch ab: Die überwältigende Mehrheit in Brambauer lehnt das Großbordell-Vorhaben ab.
Davon ist auch Klaus Lamczick, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Brambauer, überzeugt. Allein die Genossen hatten während des Brami-Festes vor DM 400 Unterschriften gegen die Bordell-Pläne gesammelt. Es habe höchsten zwei bis drei Personen unter Hunderten gegeben, so Lamczick, die nichts gegen ein Bordell gehabt hätten. Die meisten würden es wie die SPD sehen. Das geplante Bordell sei viel zu groß und überdimensioniert. „Allein von der Verkehrsbelastung her geht das nicht“, meint Lamczick.
Viele Brambauer befürchteten auch, dass das Bordell möglicherweise doch einen Straßenstrich nach sich ziehe. Experten sehen diese Gefahr für Lünen nicht. Auch Grundstückseigentümer Frank Cieslik hatte erste dahingehende Äußerungen bereits zurückgezogen. Doch nach dem Aus des Straßenstriches in Dortmund scheint die Angst davor und vor der Kriminalität, die eine Verlegung nach Brambauer nach sich ziehen könnte, nicht beigelegt.
Seit dem Freitagsgebet vor zwei Wochen sammelt auch die Ulu-Moschee Unterschriften gegen die Bordell-Pläne. So auch beim Gemeindefest am Wochenende. Bis gestern kamen knapp 400 Unterschriften zusammen, wie Yilmaz Tabakoglu berichtet. Unter den Muslimen in der Gemeinde bestehe große Sorge, dass ein Bordell in der Nachbarschaft„sehr negativen Einfluss auf die Jugendlichen hat“. Die Investoren wollen bekanntlich auch ein Restaurantbetrieb und eine Disco im Gebäude eröffnen.
Über 400 Unterschriften seien bislang auch bei der Sammelaktion von Anwohnerin Bettina Roschkowski zusammengekommen. Das berichtete SPD-Vorsitzender Lamczick, der in Gesprächen mit allen Aktivisten ist. Ihre Listen liegen auch in den Brambauer Geschäften aus.
Gesammelt wird voraussichtlich noch innerhalb der nächsten 14 Tage, so Lamczick. Dann wolle man die Listen gemeinsam an die Verawaltung überreichen.