Lüdenscheid. .

Lena ist zwölf Monate alt. Ihr erstes Wort hat sie noch nicht gesprochen. Trotzdem hebt sie bereits die Hand, um „Hallo“ oder „Tschüss“ zu sagen.

Doch „Winke Winke“ ist nicht das einzige, was sie kann. Lena kennt auch Handzeichen für Essen, Schlafen und Musik. Mit einfachen Gesten kommt Lena so mit ihren Eltern „ins Gespräch“. Wie das geht, erklärte jetzt Wiebke Gericke mehreren Erziehern aus Lüdenscheid. Mit der Sprachförderung „Baby Signal“, will sie Kommunikation zwischen Babys und Eltern (oder Erziehern) möglich machen.

Die Pädagogin aus Hamburg entwickelte das System ursprünglich für die Verständigung von Kindern mit gehörlosen Eltern. Doch auch Kinder und Eltern ohne Behinderung können davon profitieren, schließlich können Kinder viel eher ihre Hände als die Stimme kontrollieren. „Im Zentrum steht der Ausbau einer guten Bindung zwischen Eltern und Kind.“

Mit dem Zeigefinger auf die Handfläche tippen – ein Hubschrauber. Die Hände über den Kopf zu einer Spitze heben – ein Haus. Das sind die einfachen Zeichen aus der Gebärdensprache, die Gericke den Seminarteilnehmern unter anderem mit auf den Weg gab. Spielerisch sollen diese Gesten in den Alltag eingeführt werden, um später auch Freude an der Sprache zu vermitteln. Und noch einen Aspekt nennt Gericke, die deutsche Gebärdensprache studierte: „Gebärden stellen eine Brücke zwischen verschiedenen Sprachen dar. Sie können daher bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern sinnvoll für den Spracherwerb eingesetzt werden.“

Die Elternschule der Berglandklinik bietet für Interessierte Eltern, Kinder und Erzieher in den kommenden Monaten einen Schnupperkurs und ein mehrwöchiges Seminar an. Infos: www.babysignal.de, www.elternschule-luedenscheid.de, 02351-43890. sac