Plettenberg. .

Die Energiewende wird kommen, laut Beschlusslage aus Bund und Ländern. „Wir müssen dies vor Ort in sinnvolle Kanäle lenken“, so der Pressesprecher der CDU im Märkischen Kreis, Marco Voge. Die Kreisunion, wie alle anderen Parteien auch, wolle und müsse sich inhaltlich mit dem Thema Energiegewinnung und -versorgung auseinandersetzen.

Einer der ersten Schritte dazu war ein Vortrag von Dr. Uwe Allmann, Geschäftsführer der Plettenberger Stadtwerke, am Dienstag zur Bedeutung der Energiewende für ein kommunales Stadtwerk vor dem CDU-Kreisvorstand. Der Politik sei in unserer Region sowohl daran gelegen, dass neue Arbeitsplätze in der Energiegewinnung entstehen, als auch die bestehenden Arbeitsplätze bei der Industrie nicht durch Stromknappheit zu gefährden, so Voge.

Laut Allmann eigne sich besonders Wasserkraft zur Stromproduktion. Zahlreiche Fließgewässer mit entsprechender Fließgeschwindigkeit ebenso wie Talsperren böten das Potenzial für eine Aufstockung und könnten die Grundlast sichern. Allmann habe zugesichert, dem CDU-Arbeitskreis Wirtschaft und Energie weiterhin als Berater zur Seite zu stehen, informiert Voge. Diese Runde soll ein Konzept zur lokalen Energieversorgung entwickeln, unter Berücksichtigung der Themen Wasserrecht und Eingriffe in die Natur.

Erdgas als Brückentechnologie

Auf Kundenseite stehen die Interessen Sicherheit der Versorgung, Umweltfreundlichkeit, und Ressourcenschonung, Beibehaltung der Lebensqualität sowie Transparenz des Energiemix’ und Sparmöglichkeiten an oberster Stelle, so Allmann in seinem Vortrag. Auf der Liste der No-Gos rangieren ganz oben Atom- und Kohlekraftwerke, Wind- und Überlandleitungen (aufgrund der Optik), Energieausfälle und steigende Preise.

Politische Interessen wie Förderung regenerativer Energien, CO2-Einsparziele, Effizienzsteigerungen sowie rechtliche und technische Vorgaben müssten damit in Einklang gebracht werden. Als regionaler Partner böten sich da kommunale Stadtwerke an, die energetische Strukturen optimieren und finanziell seriös vermitteln könnten – auch in Kooperation mit anderen Versorgern. Erste Schritte seien laut Allmann Erdgas als „Brückentechnologie“, was technisch einfach umsetzbar, aber wirtschaftlich möglicherweise nicht uneingeschränkt tragfähig sei, ebenso Elektroautos und Wasserkraftwerke. Als bereits erprobte Technik, aus dem regenerativen und im Märkischen Kreis reichlich vorhandenen Rohstoff Wasser Energie zu gewinnen, dränge sich Wasserkraft auf – wenn die Auflagen erfüllt werden.

Ansätze weiter
verfolgen

Weiterhin führte Allmann Blockheizkraftwerke an, dabei komme es aber auf eine gesicherte Zufuhr von Biomasse an. Das gleiche Problem bestehe im Bereich Photovoltaik: Zwar könne sich jedermann eine solche Anlage aufs eigene Dach stellen, aber wenn die Sonne nicht scheine, sei eine maximal mögliche Energieversorgung dadurch nicht gesichert. Die Kreis-CDU will die Ansätze in ihrer Arbeitsgruppe weiterverfolgen und den Schwerpunkt auf die Wasserkraft legen.