Bergkamen. . 25 Abiturienten des Städt. Gymnasiums können theoretisch am 26. Mai ihre Mathe-Klausur wiederholen.
25 Abiturienten des Bergkamener stehen wahrscheinlich vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens. Sie dachten bislang, sie hätten die schriftlichen Prüfungen überstanden. Aber seit gestern wissen sie: Sie dürfen ihre Abiturprüfung in Mathe wiederholen. Sie dürfen. Aber sie müssen nicht.
Das Problem: Die jungen Menschen der drei Mathe-Grundkurse kennen die Note für ihre Klausur noch nicht. Die Entscheidung, sich am 26. Mai neuen mathematischen Aufgaben zu stellen, ist also reines Glücksspiel. „Wir müssen, wenn nachgeschrieben wird, auf jeden Fall die zweite Arbeit benoten, und nicht die bessere“, sagt Ulrich Brötz, Oberstufenkoordinator am Gymnasium.
Brötz ist von der Situation alles andere als begeistert. Die beiden Fachlehrerinnen, die die drei Mathe-Grundkurse betreuen und die erste Abiturarbeit schon korrigiert haben, ebenso wenig. Nicht nur für sie gibt es jetzt Zusatzarbeit. „Für die betroffenen Schüler bedeutet das richtigen Stress“, sagt Brötz. Bis Montag haben die Jugendlichen Zeit, sich für einen zweiten Versuch anzumelden.
Dieser zweite Versuch wird ihnen nach langem Hin und Her vom NRW-Schulministerium aus „pädagogischen Gründen“ angeboten, nachdem sich Lehrer und Schüler aus ganz NRW über die vom Ministerium vorgegebenen Abituraufgaben beschwert hatten. Eine Aufgabe über Funktionsscharen erwies sich offenbar als problematisch. Die Aufgabenstellung sei mit einem Thema gekoppelt gewesen, das offenbar überhaupt nicht im Lehrplan der vergangenen drei Jahre behandelt worden ist, deutete Brötz an. Dennoch wählten die beiden Fachlehrerinnen diese und zweite weitere Aufgaben für die dreiteilige Abiturprüfung aus, obwohl insgesamt acht Aufgaben zur Auswahl angeboten worden waren.
Die vier Schüler, die in der Gesamtschule die Mathe-Prüfung (Grundkurs) ablegten, hatten mehr Glück. Dort entschieden sich die Mathelehrer für andere Aufgaben. Ein „Nachschreiben“ wird es dort deshalb nicht geben.