Unna. . Familie Born aus Unna wartet seit drei Monaten auf die Rückerstattung zu viel gezahlter Gebühren vom Billig-Energieversorger Teldafax.

Der Strom- und Gasanbieter Teldafax hat gerade erst den Netzzugang in Unna verloren. Wie berichtet, haben die Stadtwerke Unna als örtlicher Versorger und Netzbetreiber dem Troisdorfer Unternehmen die Leitungen gesperrt, weil Teldafax die Netzgebühr nicht bezahlt haben soll. 250 Unnaer Haushalte erhalten nun Strom und Gas direkt von den Stadtwerken.

Das Vertrauen der Geschäftspartner in den finanziell angeschlagenen Energie-Discounter ist also nachhaltig gestört. Jetzt melden sich erste Teldafax-Kunden bei uns, die unzufrieden mit dem Verhalten der Firma sind. Familie Born etwa hatte bereits vor der Netzsperre in Unna den Vertrag mit Teldafax gekündigt. Daraufhin erhielten die Borns am 18. Februar eine Schlussrechnung.

Auf die Schlussrechnung folgte aber nicht die Auszahlung des Guthabens von 37,32 Euro. Daran erinnerte die Unnaer Familie zuerst am 2. März freundlich, dann schickte sie mangels Reaktion am 5. Mai eine Mahnung hinterher. Die Frist ist wieder verstrichen.

Gegenüber unserer Zeitung hatte ein Sprecher von Teldafax Anfang der Woche um Verständnis gebeten, wenn allein die Schlussrechnung bei Vertragskündigung bis zu drei Monate auf sich warten lasse. Von ebenso langem Zahlungsverzug war nicht die Rede. Auf neue Rückfrage begründete der Sprecher die fehlende Rücküberweisung mit „Überlastung der Mitarbeiter“. Er wolle sich nun persönlich kümmern. Wie lange Teldafax in diesen hektischen Tagen für eine Rückerstattung benötige, konnte der Sprecher nicht sagen: „Keine Ahnung.“

Das Vertrauen jedenfalls schwindet weiter. Nehmen sich die 37 Euro der Familie noch vergleichsweise gering aus, warten die Stadtwerke Unna auf einen fünfstelligen Betrag. Neue Kunden gewinnt ein Unternehmen mit solchem Krisenmanagement nur schwer. In Unna gar nicht. Aufgrund der Netzsperre durch die Stadtwerke hat Teldafax die Buchungsmöglichkeit „Unna“ im Internet gestoppt. „Wir können doch mit niemandem Verträge abschließen, den wir nicht beliefern dürfen“, so der Sprecher.