Altena. .
Im Kampf gegen Verkehrsunfälle, in die Senioren verwickelt sind, gehen Polizei und Verkehrswacht nun den nächsten Schritt. In elf Altenaer Arztpraxen und fünf Apotheken wird künftig die Broschüre „Fit und Auto-mobil“ ausliegen, die sich vor allem an ältere Autofahrer richtet.
Nach Auswertung der Statistiken sahen sich die Verkehrsexperten zum Handeln gezwungen, denn die Zahl der verletzten Senioren im Straßenverkehr war von drei im Jahr 2007 bis auf 15 im Jahr 2010 angestiegen. Da die Besuche bei heimischen Seniorenkreisen bereits Erfolge mit sich brachten, kamen Polizei und Verkehrswacht auf die Idee, die älteren Menschen noch auf eine andere Art und Weise anzusprechen. „Wir haben bei Ärzten und Apotheken angerufen und gefragt, ob die Broschüre bei ihnen ausgelegt werden kann“, erläutert Matthias Radtke, Leiter der Altenaer Polizeiwache. Und die Resonanz sei durchweg erfreulich gewesen: „Alle wollten gerne mitmachen.“
Diese Aktion besitzt gleich zwei positive Seiten: Einerseits können sich Senioren die Broschüre mit nach Hause nehmen und durchlesen, andererseits haben mit den Ärzten und Apothekern kompetente Ansprechpartner ein offenes Ohr für Fragen.
Fahrübungen
Eine weitere Aktion soll die Sicherheit von Senioren im Straßenverkehr fördern: Gemeinsam mit dem Motorsportclub Altena planen Polizei und Verkehrswacht Fahrübungen mit älteren Menschen.
70 Prozent der Unfälle mit Senioren werden von ihnen selbst verursacht.
Die Polizei habe keineswegs die Absicht, älteren Menschen den Führerschein wegzunehmen: „Sie sollen mobil bleiben.“ Mit der Aktion wolle man Senioren vielmehr dazu bringen, ihre Fahrtauglichkeit zu überprüfen. Deshalb beschäftigt sich die Broschüre „Fit und Auto-mobil“ mit wichtigen gesundheitlichen Aspekten: Sehen, Hören, Aufmerksamkeit. Hierzu gibt das Heft wichtige Tipps, außerdem können Tests zur Reaktionszeit ausgefüllt werden. Und nicht zuletzt verdeutlichen verschiedene Texte, inwieweit Krankheiten, aber auch Medikamente die Teilnahme am Straßenverkehr beeinflussen. Gerade in diesem Bereich sind Ärzte und Apotheker somit die optimalen Ansprechpartner.
Die Maßnahmen von Polizei und Verkehrswacht scheinen übrigens schon Früchte zu tragen: Bis Ende April wurde in diesem Jahr nur eine Seniorin im Straßenverkehr verletzt. Schuldlos.