Kreisgebiet. .

Vergleichsweise glimpflich kamen Spieler Matthias Thielicke, Fußball-Abteilungsleiter Peter Schmalenbach und der Verein SC Lüdenscheid am Montagabend davon. Wegen „grob unsportlichen Verhaltens seiner Zuschauer“ verurteilte die Kreisspruchkammer den A-Kreisligisten zu einer Geldstrafe von 150 Euro.

Abteilungsleiter Peter Schmalenbach – immerhin Beisitzer der Kreis-Jugendspruchkammer und damit in doppelter Vorbildfunktion – muss 100 Euro in die Kreiskasse zahlen und darf bei drei Spielen den Innenraum nicht betreten. SCL-Spieler Thielicke wurde wegen „unsportlichen Verhaltens“ für zwei Wochen gesperrt. Die Sperre hat er bereits abgesessen.

Böse Entgleisung

Nach der unglücklichen Niederlage des SC Lüdenscheid im Spitzenspiel (2:3) beim RSV Meinerzhagen kochten die Emotionen über. Es kam zu einer Rudelbildung auf dem Platz und verbalen Entgleisungen der Lüdenscheider Zuschauer in Richtung Schiedsrichter Helmut Rinsche (Sundern).

Die Beleidigungen gipfelten in einem bösen Satz, den der Unparteiische in den Spielbericht eingetragen hatte. „Wenn ich ein Schwein wäre, würde ich erschossen.“ „Da macht man sich Gedanken, ob man diesen Job weitermachen soll“, meinte ein nachdenklicher Schiedsrichter Rinsche vor der Kreisspruchkammer. Was der KSV-Vorsitzende Heiko Kölz nachvollziehen konnte.

Auch Peter Schmalenbach teilte verbal kräftig aus. „Sie haben so einen Müll gepfiffen, da kann man blind von werden“, gab der Fußballabteilungsleiter des SC Lüdenscheid zu. Als Beleidigung des Unparteiischen sieht Schmalenbach dies aber nicht.

Die „Sprüche der Zuschauer, die „zum Teil erheblich unter der Gürtellinie“ waren, will der Lüdenscheider „erst aus der Zeitung erfahren“ haben. Am Tag nach der Partie in Meinerzhagen rief Peter Schmalenbach den Schiedsrichter an und „entschuldigte“ sich auch für den Verein. SR Helmut Rinsche nahm die Entschuldigung an, was er am Montag bestätigte.

Zu Beginn der mehr als fünfstündigen Verhandlung in der „Gaststätte Friedrichshof“ wurde in Abwesenheit gegen Trimor Burniki verhandelt. Der Beschuldigte und sein jetziger Verein TuRa Rüdinghausen fehlten unentschuldigt, was ihnen ein Ordnungsgeld von je 25 Euro einbrachte.

Für Burniki kam es aber noch schlimmer. „Wegen eines tätlichen Angriffs auf den Schiedsrichter“ wurde der Fußballer bis einschließlich 9. Mai 2012 gesperrt. Dabei war er beim Kreisligaspiel FC Azzuri Schalksmühle - TuS Stöcken Dahlerbrück am 20. März gar nicht als Spieler, sondern als Zuschauer aus der Rolle gefallen.

Kein Zweifel

Die Kreisspruchkammer hatte „keinen Zweifel“, dass Trimor Burniki auf den Platz gelaufen war und Schiedsrichter Thomas Ebeling (Kierspe) „einen heftigen Stoß in den Rücken“ versetzt hatte. Der Unparteiische strauchelte „einige Schritte nach vorne“.

Weil Ebeling nach weiteren „Tumulten“ um seine „Gesundheit fürchtete“, sah er keine „Möglichkeit mehr, das Spiel ordnungsgemäß fortzusetzen und flüchtete in die Kabine“. Der Spielabbruch wurde vor der KSK bereits verhandelt und endete mit Strafen für Azzuri.