Unna. .

Einen Eisbecher nur für ehrenamtlich tätige Bürger. In einem Eiscafé in der Stadt Wetter (28 400 Einwohner) ist diese kulinarische Anerkennung der Renner. Wetter gibt seit drei Jahren die Ehrenamtskarte heraus. „Ein Erfolg“, sagt Wetters Stadtsprecher Kay Becker.

Marietta Elsche leitet die Koordinierungsstelle Bürger-Engagement im Rathaus Wetter. Ihr Budget: 2 000 Euro im Jahr. Hinzu kommen die Kosten für ihre Stelle. 80 Prozent ihrer Arbeitskraft investiert sie für das Ehrenamt. „Ihr Einsatz lohnt sich aber“, sagt Becker. 200 Karten verteilte die Stadt bereits, durch den Einsatz von Marietta Elsche habe das Thema bürgerschaftliches Engagement in Wetter einen Aufschwung erlebt. Gestern stellte Elsche ihre Erfahrungen in Unna vor.

In der Kreisstadt Unna wird derzeit über die Einführung einer Ehrenamtskarte diskutiert. Einem entsprechenden Antrag der CDU wollte die Verwaltung nicht folgen, weil der personelle Aufwand im Rathaus zu hoch sei. Kay Becker erläutert im Gespräch mit unserer Redaktion, was bei der Einführung einer Ehrenamtskarte zu beachten ist:

Wie gewinne ich Partner?

Kay Becker: Städtische Einrichtungen wie die VHS geben Vergünstigungen weiter, aber auch der örtliche Handel beteiligt sich.

Wie bringen sich die Händler ein?

Unterschiedlich: Zum einen gibt es den Ehrenamtsbecher. Ein Café bietet zudem für Inhaber der Karten eine zweite Tasse Kaffee gratis an. Viele Händler gewähren auf ihre Produkte einen Rabatt von 10 bis 20 Prozent.

Wie gewinne ich Partner für die Ehrenamtskarte?

Klinken putzen, Klinken putzen und noch mal Klinken putzen. Es ist einfach Überzeugungsarbeit notwendig.

Gibt es Besonderheiten in Wetter?

Jeden Monat gibt es die Wahl zum „Engagement des Monats“, wo wir einzelne Personen ehren. Zudem bilden wir als Stadt ehrenamtliche Seniorenbegleiter und Klimawächter aus.