Schwerte. .
Die Landwirte lachen derzeit nicht mit der Sonne um die Wette. Die wochenlange Trockenheit treibt ihnen Sorgenfalten auf die Stirn. Ob Weizen, Gerste, Raps, Rübe oder Kartoffel: Alle Feldfrüchte „brauchen jetzt dringend Wasser“, sagt Petra Drees, Sprecherin des Landwirtschaftsverbandes in Unna, „das bisschen Regen in der vergangenen Woche hat den Mangel nicht beheben können“. Ortslandwirt Bernd Schulte weiß, dass 13 Millimeter auf die heimischen Äcker niedergegangen sind, „das aber war eindeutig zu wenig“. Gerade in den Ortsteilen südlich der Ruhr, also in Ergste, Villigst und Hennen treffe man auf einen Erdboden, der geringe Fähigkeiten besitze, Wasser zu speichern. Schulte befürchtet, dass die Ackerkulturen schon erste Schäden erlitten haben. Denn die Zeit von Ende April bis Mitte Mai ist für die Pflanzen eine hochsensible Phase. Die Gerste beispielsweise beginnt mit der Korn-, der Raps mit der Schotenbildung. Da ist eigentlich in wenigen Wochen die Hälfte des gesamten Wasserbedarfs eines Jahres vonnöten.
Es sind aber nicht nur Feuchtigkeit und Nässe, die die Pflanzen vermissen, „die Nährstoffe, die gleichzeitig transportiert werden, fehlen auch“, erläutert Drees. Wenn die Witterung weiterhin so anhält wie derzeit, sind Ernteausfälle nicht ausgeschlossen. Nach Worten von Bernd Schulte habe schon eine Ernährungsorganisationen ihre Ernteprognosen für 2011 deutlich heruntergeschraubt. Und momentan habe man nicht den Eindruck, als sei schon ein Endpunkt erreicht.
Wenn die Erträge geringer ausfallen, dann gehen zwar die Preise für die landwirtschaftlichen Produkte in die Höhe, doch ein Profit ist für den Bauern nicht in Sicht. Denn die Mengen, für die er das Geld erzielt, sind nun mal eindeutig kleiner.
Über mögliche Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise könne derzeit nur spekuliert werden, meint Petra Drees. Wenn die Trockenheit weiterhin andauere, seien grundsätzlich Preissteigerungen nicht ausgeschlossen.
Regenschauer sind im Übrigen laut Aussagen von Meteorologen nicht in Sicht. Das sonnige Wetter soll weiter andauern. „Von uns aus, könnte es auch ruhig nachts regnen“, sagt die Sprecherin des Landwirtschaftsverbandes.