Bergkamen. . Die „Antibabypille“ war über Jahrzehnte Garant für satte Gewinne, Inzwischen hat sich das orale Verhütungsmittel zum Sorgenkind der Leverkusener Konzernzentrale entwickelt.

Die „Antibabypille“ war über Jahrzehnte ein Garant für satte Gewinne, über die sich zunächst Schering und später Bayer freute. Inzwischen hat sich das orale Verhütungsmittel, deren Wirkstoffe in Bergkamen hergestellt werden, zum Sorgenkind der Leverkusener Konzernzentrale entwickelt.

Als einen Grund nannte der Vorstandsvorsitzende der Bayer AG, Dr. Marijn Dekkers, zahlreiche gerichtliche Klagen in den USA gegen sein Unternehmer wegen vermeintlicher oder tatsächlicher Gesundheitsschäden durch die bisherigen Umsatzträger „Yasmin“ und „YAZ“ und einigen Generika dieser Verhütungsmittel, die in den Vereinigten Staaten verkauft werden.

„Wir sind überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigen, uns entschlossen zur Wehr zu setzen“, erklärte Dekkers den Aktionären in der Hauptversammlung in Köln. Für die Kosten der juristischen Auseinandersetzung habe das Unternehmen Geld vorsorglich in der Bilanz berücksichtigt.

Vor dem Eingang zum Congress-Centrum der Koelnmesse gab es Protestaktionen von Betroffenen

Sorgen bereitet Dekkers aber auch die Konkurrenz durch sogenannte Generika. Das sind Kopien von Medikamenten, für die Patentrechte ausgelaufen sind.

Als ein Beispiel für die finanziell negativen Folgen für Bayer nannte er das Verhütungsmittel „YAZ“. Wegen dieser Generika sei der Umsatz bei Bayer für diese „Pille“ um 18 Prozent oder 170 Millionen Euro zurückgegangen.

„Das ist signifikant, denn YAZ war noch 2009 unser wichtigster Umsatzträger bei Pharma“, klagte Dekkers.