Rees/London. .

Annegret Bövingloh ist gerade zurückgekehrt aus der Metropole London, in der ein Kaufhaus eine goldene Schleife trägt. Sie ist froh, dem royalen Hochzeitsrummel entkommen zu sein.

Annegret Bövingloh ist froh, dass sie jetzt die Füße hochlegen kann. Nicht nur, weil sie eine Woche lang viele Kilometer zu Fuß durch London zurückgelegt hat. Vor allem, weil sie dem royalen Hochzeitsrummel entkommen ist. „Anfang der Woche wurden letzte Vorbereitungen für den großen Tag getroffen“, hat die Reeserin noch beobachtet. Hubschrauber kreisten über die Metropole, Fernsehteams bauten ihre Kameras auf, ganze Straßenzüge waren für private Hochzeitspartys mit Union Jack-Wimpeln geschmückt, Pubs hatten geflaggt, Londoner Geschäftsleute hatten ein großes Kaufhaus mit einer goldenen Schleife in ein XXL-Geschenk verwandelt.

„Die Hochzeit und die Vorbereitungen waren omnipräsent“, sagt die Englischlehrerin der Hauptschule Rees. Jede Zeitung, die sie aufgeschlagen habe, habe sich mit irgendeinem Aspekt der royalen Hochzeit von Kate Middleton und Prinz William beschäftigt. Es sei über das Brautkleid, das Wetter und vieles andere spekuliert worden. „Es gab keinen Aspekt, den die Journalisten ausgelassen haben“, zeigt sie sich amüsiert. An jedem Tag sei das Paar auf den ersten Seiten der Gazetten zu sehen und das bestimmende Thema gewesen. „Sie wurde nur einmal verdrängt durch das Spiel von Manchester United gegen Schalke 04“, sagt sie.

Lange
Schlangen

Die sommerlichen Temperaturen und die Osterfesttage hatten viele Touristen nach London gelockt. „Aber zum Schluss war ein noch größeres Gedränge in der Stadt als es ohnehin sonst gang und gäbe ist“, so der Eindruck der Pädagogin, die am Mittwochabend vom einwöchigen Aufenthalt zurückkehrte. Zum Schluss habe sie aus dem Zubringer zum Flughafen Stansted lange Menschenschlangen gesehen. „Keine Ahnung, wofür sie anstanden“, wundert sich Annegret Bövingloh. Die Englischlehrerin, die als Fachschaftsvorsitzende Jahr für Jahr mit ihrem E-Kurs der 9. Klasse – E steht für Erweiterung – nach London reist, hat auch viele Souvenirs mit dem königlichen Paar gesehen. „Es gab Deckchen, T-Shirts, Taschen und vieles mehr mit dem offiziellen Verlobungsfoto.“ Auch Tassen mit dem Konterfei von Kate und William standen zum Verkauf. Preis: zwölf Pfund. „Ich habe mir nichts mitgebracht, ich bin nicht so royal veranlagt“, sagt Annegret Bövingloh mit einem Schmunzeln. Aber die Hochzeit, die wird die Anglistin doch verfolgen. Gemütlich vor dem Fernseher daheim.