Plettenberg. .

Da schimpft die Hausfrau und der stolze Autobesitzer kann es kaum fassen: eine gelbe Schicht überzieht alles. Heimtückisch lässt sie sich auf Flächen in Küche, Wohn- und Schlafzimmer nieder und hinterlässt einen ekeligen Pulverfilm, der sich in jede auch noch so kleinste Ecke verkriecht. Der Frühjahrsputz vor Ostern ist dahin.

Die Windschutzscheibe ist trübe und die Lüftung wirbelt die Wolke ins Auto -- direkt in Nase und Augen der Fahrerin. Blütenstaub überall, auch in den Haaren. Manch einer kam sich vor wie Biene Maja. Nichts blieb verschont. Kopf hoch und Haltung bewahren.

Viele fragten sich daher, wo kommt diese Unmenge von Blütenstaub, die auch den Osterkaffee berieselte, her? Ein Blick in die Fichtenwälder genügte. Wie dicker Rauch trieben die Blütenpollen aus den Wäldern. „Die werden im Übermaß ausgeschüttet“, weiß der Biologe.

Fichtenpollen für Allergiker kein Problem

Denn die Fichte ist ein so genannter Windbestäuber. Es gibt keine Insekten, die die Pollen von den männlichen zu den weiblichen Blüten tragen. Das übernimmt der Wind. Damit überhaupt männliche Pollen die Chance haben, auf die weiblichen Blütenstände zu treffen, setzt die Natur bei der Fichte auf pure Masse. In diesem Jahr, einem „Mastjahr“, besonders stark – und das warme, trockene Wetter begünstigt die Entwicklung noch.

Für Allergiker sind die Fichtenpollen übrigens weitgehend folgenlos. Ihnen setzen derzeit andere Pollen zu – und bald hat das gelbe „Wunder“ dann auch wieder sein Ende.

Das Auto wird in der Waschanlage wieder blitzblank sauber, der Hausfrau nutzt es indes wenig. Großflächiges Wischen – halt der Frühlingsputz – ist noch einmal angesagt.