Werdohl. .

Bis zu den Sommerferien will die Stadt das Handlungskonzept Wohnen vorlegen. Bereits jetzt ist klar: Künftig soll es mehr barrierefreie Wohnungen geben. Und: Immer mehr Menschen zieht es in die Innenstadt.

Die beiden Trends hat David R. Froessler vom Urbano-Büro ausgemacht. Das Düsseldorfer Büro arbeitet bis 2012 im Auftrag der Innovationsagentur NRW Stadtumbau West und soll Städte bei Großprojekten unterstützen. „Es gibt großen Bedarf an barrierefreien Wohnungen, an betreutem Alterswohnen und an Wohnungen in der Innenstadt“, sagt Froessler nach einem Workshop Wohnen, der am 14. April im Rathaus tagte. Zu den Teilnehmern gehörten alle Akteure am Wohnungsmarkt: Wohnungsgesellschaft Werdohl, Deutsche Annington, Altenaer Baugesellschaft, Stadtwerke, Mark-E, das Jobcenter und Immobilienmakler. Dazu kamen Vertreter aus Verwaltung und Politik.

Im Mittelpunkt des Workshops: Die Basis-Information von Studentin Hanna Knopinski über die Situation am Werdohler Wohnungsmarkt zurzeit. Für ihre Diplomarbeit hat sie Daten über den Wohnungsbestand, die Entwicklung der Bevölkerung und der Arbeitslosen gesammelt.

Daten lieferten
Gesprächsstoff

Die Daten lieferten reichlich Gesprächsstoff für die Workshop-Teilnehmer. Rund drei Stunden dauerte das Treffen. Und so geht es weiter: Nach Ostern besuchen Froessler und Knopinski alle Werdohler Stadtteile, um weitere Daten und Fotos zu sammeln. Danach gibt es mit einigen Workshop-Teilnehmern so genannte Experten-Interviews. Froessler: „Ziel ist es, sich mit allen Akteuren auf ein System zu verständigen, das die Zukunft des Werdohler Wohnungsmarktes regelt.“ Das Handlungskonzept Wohnen soll, so Froessler, noch vor den Sommerferien verabschiedet werden. Mit dem Konzept tun sich für die Stadt neue Fördermöglichkeiten auf, so Froessler. Bisher gab es nur die Möglichkeit, beim Kreis vorgehaltene Mittel für Wohnbau-Förderung abzurufen. War dieser Topf leer, gab es die Mittel erst im Folgejahr. „Das Land fördert Kommunen mit einem Handlungskonzept Wohnen“, sagt Froessler und nennt einen beim Land angesiedelten Fond. Noch liegt das Handlungskonzept Wohnen nicht vor. Mit Blick auf die – nicht nur in Werdohl – sinkende Einwohnerzahl hält Froessler eine Erkenntnis aber auch für möglich: „Es könnte sein, dass man Teile der Bestände vom Wohnungsmarkt nehmen muss.“