Wipperfürth. .
Seine Fans zitterten bei lausigen Temperaturen auf dem Marktplatz, auch angesichts des knappen Ergebnisses im Kölner Fernsehstudio. Doch alle „Bom-Basti“-Rufe nutzten nichts: Deutschlands Suche nach dem Superstar geht ohne Sebastian Wurth weiter.
Wipperfürth am Samstagabend. In einer halben Stunde beginnt die siebte Mottoshow von Deutschland sucht den Superstar. Mit dabei: Sebastian Wurth, 16 Jahre jung, für viele der Favorit der diesjährigen DSDS-Staffel. Der Marktplatz seines oberbergischen Heimatstädtchens füllt sich - überwiegend mit Teenagern, zum Teil mit ganzen Familien. Auf den ersten Blick ist es nicht leicht auszumachen, wer da wen zum Public Viewing mitgenommen hat.
In der ersten Reihe vor der großen Leinwand stehen Sara (14) und ihre Freundin Tiffany (15). Die beiden Teenager aus Engelskirchen haben zwölf Euro ihres Taschengeldes investiert und sich - wie rund 100 weitere Fans auch - Shirts mit dem Konterfei von „Bom-Basti“ gekauft. „Wir mögen Basti schon seit dem Casting“, erzählt Tiffany, „Er wird der neue Superstar.“
Natürlich haben die beiden Schülerinnen ihr Handy dabei und werden später für Sebastian abstimmen - „per SMS, das kostet nur 50 Cent“, sagt Sara. Zwei- oder dreimal werden sie im Laufe des Abends die Nummer wählen.
Auf die zählbare Unterstützung von Nadja (35) und Marc (37) muss Sebastian allerdings verzichten. Sie stimmen nicht ab, sind einzig wegen ihrer sechsjährigen Tochter hergekommen. „Lucie hat uns zwei Stunden lang bearbeitet“, lacht ihre Mutter. „So schnell war sie noch nie angezogen - selbst ihre kleine Schwester hat sie fertig gemacht, damit wir pünktlich waren.“
Und Pünktlichkeit ist wichtig bei diesem Public Viewing. Das große Kreischen ertönt, als der 16-jährige Wipperfürther auf der großen Leinwand zu sehen ist, als erster seinen Song singt. Bis 22 Uhr muss er fertig sein, so will es das Jugendschutzgesetz. Um diese Zeit wird Till (9) längst im Bett liegen. „Mein Sohn hat mich hierher eingeladen“, schmunzelt seine Mutter Sabine Schmitz. Sie ist ebenfalls Basti-Fan: „Er ist ein sympathischer Junge“. Nach dem ersten Durchgang geht‘s allerdings nach Hause, den Rest der Sendung schauen sie im warmen Wohnzimmer mit der Tüte Chips auf dem Tisch.
Während Familie Schmitz auf dem Heimweg ist, wirft Moderator Daniel Hambüchen die ersten Kuscheltiere - Gutscheine für Bom-Basti-Shirts mit Autogramm - ins Publikum. Hunderte Arme recken sich in die Luft - und Sara ergattert eins. Freudestrahlend läuft sie zur Bühne, den Puls geschätzt auf 180. Kreischend und hüpfend umarmt sie mit ihrer Beute ihre Freundin Tiffany, die sich mindestens genauso freut. „Sara, du bist echt der Knaller!“ ruft sie immer wieder.
Drittes Lied
Kurz darauf singt Sebastian sein drittes Lied. Wie Sara und Tiffany zücken auch viele andere der mindestens 450 Zuschauer ihre Handys, stimmen für ihn ab. „Wir sind aber auch nicht enttäuscht, wenn er nicht Superstar wird“, sind sich die beiden sicher.
Am Ende reichen die Stimmen nicht, um halb eins ist klar: Sebastian ist draußen. Sein Versprechen: „Ich werde weitermachen mit der Musik und ich hoffe, ihr unterstützt mich weiter.“ Für Sara und Tiffany überhaupt keine Frage: „Wir wissen, dass er singen kann.“