Unna.

Müdigkeit, Kopfschmerzen, tränende Augen – viele Unnaer, vom Kind bis ins höhere Erwachsenenalter, können den einsetzenden Frühling nicht beschwerdefrei genießen. Der Grund: Pollenflug. Etwa 60 Personen suchen täglich die Gemeinschaftspraxis von Allergologin Dr. Ose Rademacher auf.

Derzeit herrscht mäßiger Pollenflug der Birke und schwacher bei Buche, Pappel, Ulme und Weide. Je nach Wärme und Wind wird sich das aber ändern. Die Birkenpollen lösen starke Allergien mit klinischer Relevanz aus, Ulme, Pappel und Weide führen selten zu starken Beschwerden. Später, im Sommer, kommen dann die Gräser und der Roggen, ebenfalls mit klinischer Relevanz.

Wir als Mediziner empfehlen grundsätzlich, einen Arzt aufzusuchen, wenn starke Beschwerden auftreten, weil beim Heuschnupfen die Intensität häufig zunimmt. Dabei besteht vor allem die Gefahr des so genannten Etagenwechsels, was bedeutet, dass sich ein Heuschnupfen zum allergischen Asthma entwickeln kann.

Dabei wandert die Entzündung von den oberen (Nase) in die unteren Atemwege (Lunge). Um das zu verhindern, ist eine Therapie sinnvoll. Bei weniger schweren Fällen können natürlich zunächst frei verkäufliche Mittel aus der Apotheke ausprobiert werden. Helfen die nicht, ist aber der Allergologe gefragt, der Nasensprays oder Tabletten verschreiben oder Cortison verabreichen kann.

Eine spezifische Immuntherapie zur Hyposensibilisierung sorgt häufig für eine deutliche Verbesserung. Dabei wird eine niedrige Dosierung des Allergens unter die Haut gespritzt, so dass blockierende Antikörper gebildet werden.

Diese Variante ist der Schluckimpfung vorzuziehen, da sie wirksamer ist. Aber zu einer solchen Immuntherapie gehört eine Menge Disziplin, da sie über drei Jahre regelmäßig durchgeführt wird. Auch bei älteren Kindern ist das schon möglich, denn je eher man damit beginnt, desto größer ist die Chance des Erfolgs.

Grundsätzlich bringt derjenige, der vor die Tür geht, unweigerlich Pollen mit ins Haus. Deshalb sollten Allergiker sich regelmäßig, vor allem vor dem Zubettgehen, die Haare waschen.

Beim Umziehen ist darauf zu achten, dass die Kleidung nicht im Schlafzimmer gelagert und ebenfalls regelmäßig gewaschen wird. Auch ist es ratsam, nachts nicht die Fenster offen zu lassen, sondern besser Stoß zu lüften. Auch ist es besser, die Wäsche nicht auf der Leine zu trocknen und bei Sonne und Wind nicht durch die Felder zu spazieren.

Die Intensität des jeweiligen Pollenflugs richtet sich nach dem Wetter und der Jahreszeit. Derzeit ist die Birke die Ursache für die häufigsten Allergiebeschwerden. Buche, Pappel, Ulme und Weide werden aber vom schwachen zum mäßigen Allergen werden, die Birke als Ursache wird sich abschwächen. Im Sommer dann folgen Gräser und Roggen, die ebenfalls starke Allergien hervorrufen.

Einen genauen Überblick bietet das Internet unter www.pollenflug.de