Halver. .

Die Anonyme Drogenberatungsstelle e. V. (Drobs), bei der auch die Stadt Halver Mitglied ist, musste im vergangenen Jahr einige ihrer offenen Angeboten einschränken. Darüber informierte Drobs-Geschäftsführer Stefan Tertel bei der Mitgliederversammlung des Vereins im Kulturbahnhof.

An der Versammlung nahmen Vertreter der Städte und Gemeinden (mit Ausnahme von Menden) sowie des Kreises teil. Gastgeber Thomas Gehring, Leiter des Fachbereichs 4 der Stadtverwaltung, machte in seiner Begrüßung auf die schwierige Situation des Vereins aufmerksam: „Drogenberatung ist weiterhin ein ganz wichtiges Thema, muss aber insbesondere unter dem Aspekt der Haushaltslage betrachtet werden“, sagte er.

In welcher Höhe sich die einzelnen Städte an der Finanzierung beteiligen, ist abhängig von der Einwohnerzahl. Mit 16 873 Einwohnern liegt der Anteil Halvers bei 4,48 Prozent. In 2009 lag der Haushaltsansatz noch bei 19 330 Euro, ein Jahr später reduzierte er sich nur geringfügig auf 19 195 Euro.

Mitgliedschaft
im Förderverein

Für 2011 sind hingegen 18 366 Euro vorgesehen. (Zum Vergleich die Gesamtzahlen: 376 820 Einwohner- 2009 Einnahmen 431 957 Euro, 2011 Einnahmen 410 173 Euro). Wie aus dem Jahresbericht der Drobs hervor geht, wurden in Halver im vergangenen Jahr 57 Klienten betreut.

Hauptsache Opiate, gefolgt von Cannabis (24 Prozent) und synthetischen Substanzen (20 Prozent). „Das sind nur die harten Zahlen“, meinte Tertel. Sie beziehen sich allein auf den Bereich der Beratung mit anschließender Entgiftung und Drogentherapie.

Nicht aufgeführt ist das wichtige Feld der Prävention. „Wie viele Schulklassen hier erreicht werden, wird im Jahresbericht nicht aufgeführt“, erklärte Tertel. Auch in diesem Jahr wird es wieder Prophylaxeprojekte sowohl in Zusammenarbeit mit der Ganztagsschule als auch der Realschule geben. In der Jugendsuchtberatung will die Drobs das Thema Komasaufen stärker in den Blick nehmen. Die Klienten sind noch nicht abhängig, aber auffällig und somit suchtgefährdet.

Ausgebaut werden sekundärpräventive Angebote, wie Hip Hop. Auch in diesem Jahr sind soziale Trainingskurse vorgesehen, angedacht ist darüber hinaus ein Präventionsprojekt für Schwangere und Stillende.

Der Mitgliederkreis der Drobs wird noch in diesem Jahr erweitert. Das Klinikum Hellersen, die Hans Prinzhorn Klinik Iserlohn und das Krankenhaus Hagen Elsey erhalten beratendes Stimmrecht, da sie gemeinsam eine Personalstelle finanzieren.

Wer die Arbeit der Drobs unterstützen möchte, kann dies über eine Mitgliedschaft im Förderverein tun.