Dorsten. .
Mit einem Lachen verkündetet Dr. Helmut Müller Enbergs, dass alle im Saal anwesenden Ex-Stasi-Spione mit dem Anfangsbuchstaben L, La und Le aufatmen könnten: Ihre Akten sind verschwunden. Sie sind aus der Sache raus. In der Wahl ihrer Decknamen waren die Agenten frei. Aber, und das ist kein Witz: Der Name Judas war strengstens untersagt. Immerhin: Rund 20 Dorstener waren auf dem sogenannten „Radar“ der Stasi und etliche in Dorsten geborene Agenten waren aktiv. Dabei konnte der Wissenschaftler sogar benennen, in welchen Stadtteilen die „Warmläufer“ saßen. Die Eisengießerei und Agnes Hürland waren von Interesse. Der Rest eher nicht. Bemerkenswert ist sicher auch die Rolle der Deutschen Justiz, die kurz beleuchtet wurde: Vor der Wende wurden für Landesverrat empfindliche Haftstrafen von zehn Jahren und mehr ausgesprochen. Nach der Wende sind auffällig viele Geldstrafen und Bewährungsstrafen für die gleichen Delikte verhängt worden.