Lünen. .

Hätte die Ausweitung des Sperrbezirks in Dortmund und die Schließung des dortigen Straßenstrichs Folgen für Lünen? Vermutlich nicht, glaubt die Polizei. Die Stadt Lünen will die Situation dennoch im Auge behalten.

Dies erklärte Bürgermeister Hans-Wilhelm Stodollick am Mittwoch, nachdem er am Vortag zusammen mit Ordnungsamtsleiter Eberhard Rieß an einem Informationsgespräch bei der Bezirksregierung zum Thema teilgenommen hatte.

Bekanntlich soll der Straßenstrich in der Dortmunder Nordstadt aufgelöst werden, weil er dort von vielen Seiten als Quelle für eine Reihe von Problemen in Verbindung mit Kriminalität und Verwahrlosung der Nordstadt gesehen wird.

Strukturen sind zu
unterschiedlich

Der Beschluss der Stadt Dortmund zur Ausweitung des Sperrgebiets für Prostitution auf das gesamte Stadtgebiet war Ende Mai gefallen, die Bezirksregierung Arnsberg muss aus diesem Beschluss nun eine entsprechende Verordnung machen.

Das im Vorfeld dieser Verordnung angesetzte Gespräch mit Polizeipräsidenten Hans Schulze, Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau und den Vertretern aus 15 Kommunen sowie Landkreisen sollte fachliche Einschätzungen zu den Auswirkungen liefern. „Das Gespräch beim Regierungspräsidenten hat uns wichtige Hintergründe zur Einschätzung der Lage für unsere Stadt geliefert“, erklärte Bürgermeister Stodollick am Mittwoch. „Die Situation der Stadt Dortmund ist nicht mit den Gegebenheiten in Lünen zu vergleichen.“ So gebe es in der Stadt an der Lippe zurzeit keine großen Probleme in punkto Prostitution und Kriminalität. „Laut Polizei ist es aufgrund der unterschiedlichen Strukturen der Städte Lünen und Dortmund auch aus heutiger Sicht nicht sehr wahrscheinlich, dass es zu einem so genannten Verdrängungswettbewerb kommt bzw. die Prostituierten ins Lüner Stadtgebiet abwandern“, so Stodollick.

Völlig abgehakt ist das Thema damit aber auch für Lünen wohl noch nicht. So kündigte Stodollick an, dass sie auch zukünftig das Gespräch mit den Nachbarkommunen und der Bezirksregierung suchen werde. Die aktuellen Entwicklungen und neue Informationen rund um das Thema Sperrbezirk und Straßenprostitution sollen im Blick behalten werden.