Heedfeld. .
Wenn’s auf der Sauerlandlinie mal wieder gekracht hat, merken die Heedfelder das postwendend. Dann wälzt sich ein schier endloser Strom aus Autos über die Heedfelder Straße. „Dann ertrinken wir im Verkehr“, sagte Heide Bachmann in der Ratssitzung am Montag.
„Kaum jemand kommt dann noch aus seiner Grundstücksausfahrt.“ Sie setzt deshalb auf den von der SIHK-Unternehmerinitiative geforderten sechsspurigen Ausbau der Autobahn 45. Im Zuge der Debatte über die entsprechende SIHK-Resolution tauchten weitere Forderungen auf.
Entlastungsstrecken
vorher ausbauen
Vor dem Ausbau dieses Abschnitts, erläuterte Erhard Fischer (UWG), sollten die großräumigen Umleitungs- und Ausweichstrecken ausgebaut werden. Dabei sprach er insbesondere die Wiblingwerde Straße (L 692) an, deren Ausbau in Höhe der Ortschaft Eilerde (kurz hinter Wiblingwerde) endet. Diese Straße, die über Nachrodt weiter nach Letmathe führt, sei die eigentliche Hauptumgehungsstraße bei Staus und Störungen auf der A 45. Auch Manfred Trimpop (UWG) und SPD-Fraktionschef Lutz Schäfer wiesen darauf hin, dass der geforderte Ausbau der A 45 sowie die Entlastungs- und Umleitungsstrecken sehr wohl als Gesamtpaket zu werten seien.
Vor diesem Hintergrund unterstützt der Rat einstimmig die Resolution der SIHK-Unternehmerinitiative. Zum anderen beauftragte er die Verwaltung, Kontakt mit den Straßenbaulastträgern aufzunehmen. Mit ihnen soll das weitere Vorgehen hinsichtlich der Umleitungs- und Entlastungsstrecken abgeklärt werden. Damit folgte er einem Vorschlag von Bürgermeister Jörg Schönenberg.
Anbindung gilt als Standortfaktor
Zuvor hatte der Rathaus-Chef auf die Bedeutung der Autobahn 45 für die Region hingewiesen. Eine optimale verkehrliche Anbindung der Gemeinde sei Voraussetzung für eine gute Erreichbarkeit und ein entscheidender Standortfaktor. Die A 45 sei für Südwestfalen eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen. Der lediglich zweispurige Ausbau zwischen Lüdenscheid und Hagen, heißt es in weiteren Erläuterungen der Verwaltung, stelle einen Engpass im Verkehrsfluss dar. Mit dem zu erwartenden Anstieg des Verkehrsaufkommens werde sich die Situation noch verschärfen. Das könne schließlich zu Standortnachteilen führen.
Immer mehr Lastwagen
Eine Studie der Universität Siegen, die der Verkehrsverbund Westfalen in Auftrag gegeben hat, geht davon aus, dass 2020 auf dem Abschnitt zwischen Lüdenscheid und Hagen mit einer Verkehrsstärke von 70- bis 80 000 Fahrzeugen zu rechnen ist.
Dabei wird der Lkw-Anteil überproportional steigen.
Die am 17. Juni 2009 von zahlreichen Vertretern namhafter Unternehmen aus dem Bezirk der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer gegründeten Unternehmerinitiative A 45, fordert eine Erweiterung des Abschnitts zwischen Lüdenscheid und Hagen um einen Fahrstreifen in nördlicher Fahrtrichtung. Darüber hinaus setzen sich die Mitglieder der Initiative dafür ein, dass der Autobahnabschnitt in den vordringlichen Bedarf in den neuen Bundesverkehrswegeplan 2015 aufgenommen wird.